Vettel erobert Pole in Bahrain - Hamilton Neunter
Ferrari ist vorerst seiner Favoritenrolle vor dem Formel-1-Rennen von Bahrain gerecht geworden. Im Qualifying am Samstag stellte WM-Leader Sebastian Vettel sein Auto 0,143 Sekunden vor seinem Stallrivalen Kimi Räikkönen auf Platz eins ab. Valtteri Bottas folgte dahinter, Lewis Hamilton kam im zweiten Mercedes nicht über Rang vier hinaus. Großer Pechvogel war Red-Bull-Zögling Max Verstappen.
Vettel fing den Finnen Räikkönen in den letzten Sekunden des Flutlicht-Spektakels noch ab. Für den Deutschen war es vor seinem 200. Grand-Prix-Start am Sonntag (17.10 MESZ/live ORF eins und RTL) die 51. Pole Position seiner Laufbahn. Seit dem Großen Preis von Ungarn 2017 waren nicht mehr beide Ferrari in der ersten Reihe gestanden.
"Es war sehr eng. Ich war viel zufriedener mit meinem zweiten Versuch in Q3", sagte Australien-Sieger Vettel in einer ersten Reaktion. "Das Auto ist schnell, das hilft normalerweise. Ich freue mich auf morgen." Im Vorjahr hatte Vettel in Bahrain vor Hamilton und Bottas gewonnen.
Die Mercedes-Verantwortlichen hatten schon vor Beginn des Qualifyings gemeint, dass es für die "Silberpfeile" dieses Mal enorm schwierig werden würde. hatte zwei von drei Freien Trainings in dem Königreich am Persischen Golf mit Bestzeit beendet und Mercedes in die Schranken gewiesen. "Wir haben das in den letzten Jahren schon gesehen. Wenn es so heiß ist und der Asphalt so grobkörnig, sind sie einfach schneller als wir", erläuterte Teamchef Toto Wolff im ORF-Interview. Bottas fehlten am Ende allerdings nur 0,166 Sekunden.
Wolff gratuliert
Weltmeister Hamilton hatte die Pole Position schon am Vortag abschreiben müssen, nachdem klar geworden war, dass der Brite wegen eines regelwidrigen Getriebewechsels fünf Plätze in der Startaufstellung nach hinten muss. Sofern keine Strafen für andere Piloten dazwischenkommen, wird der 33-Jährige von Platz neun ins Rennen gehen. "Es wird nicht einfach werden morgen, das ist sicher. Ich werde alles geben, was ich kann", sagte Hamilton. "Die Ferraris waren einfach zu schnell."
Wolff gratulierte Ferrari. Die Leistung "muss man anerkennen", meinte der Wiener. Er glaube, "dass der Ferrari-Zug vorne wegfahren wird", fügte er hinzu. Bei Hamilton werde es "darauf ankommen, wie schnell er durch den Verkehr kommt".
Bester Red-Bull-Pilot war Daniel Ricciardo als Fünfter. Sein Teamkollege Verstappen kam mit seinem Wagen schon im ersten Abschnitt von der Strecke ab und fuhr gegen eine Begrenzung. "Es war wie ein An-und-Aus-Schalter. Plötzlich waren die Hinterreifen sehr aggressiv, und ich habe mich gedreht", erklärte der Niederländer, der unverletzt blieb.
Das Qualifying wurde anschließend mit Roten Flaggen unterbrochen. Da Verstappen schon eine Zeit gesetzt hatte, erreichte er Q2 und wird voraussichtlich von Startplatz 15 ins Rennen gehen. "Ich glaube, ein Safety Car wäre gut", hoffte er auf ein außergewöhnliches Ereignis. Der 20-Jährige hatte im Training am Freitag mit starker Longrun-Performance auf sich aufmerksam gemacht.
Toro-Rosso-Pilot Pierre Gasly qualifizierte sich als Sechster und wird von Platz fünf ins Rennen gehen. So weit vorne stand der Franzose in seiner Formel-1-Karriere noch nie. Der Däne Kevin Magnussen landete im Haas auf Platz sieben.