Sechsfaches Heimrennen am Nürburgring
Von Florian Plavec
Heimspiel. Zu keinem anderen Formel-1-Rennen passt dieser Ausdruck so gut wie zum Grand Prix von Deutschland (Sonntag, 14 Uhr/live ORF eins, RTL, Sky). Gleich sechs Deutsche, ein Viertel des Fahrerfeldes, sind auf dem Nürburging am Start.
Erstmals fährt Sebastian Vettel als Weltmeister in Deutschland. Erstmals fährt Michael Schumacher nach seiner Rückkehr wieder auf dem Nürburgring. Und erstmals werden auch die vier anderen Deutschen in der Formel 1 beachtet: Nico Rosberg (Mercedes), Nick Heidfeld (Lotus-Renault), Adrian Sutil (Force India) und Timo Glock (Marussia Virgin) sind derzeit so gefragt wie sonst nur selten in der Saison.
"Wir sechs Fahrer teilen uns dieses tolle Gefühl an diesem Wochenende", sagt Vettel. "Wenn man weiß, dass da Leute auf den Tribünen sind, die dich anfeuern, kann es schon sein, dass man auf der Strecke noch ein Zehntel findet."
Fußstapfen
Ein erhebendes Gefühl durfte Michael Schumacher dann im ersten Training am Freitag erleben. Gleich 31 Mal. Denn so oft passierte er das Schumacher-S, eine schnelle Links-rechts-Kombination, die vor vier Jahren nach dem Rekordweltmeister benannt wurde. Damals wird der heute 42-Jährige nicht daran gedacht haben, noch einmal in einem Formel-1-Auto diese Kurven zu durchfahren.
Dass er im ersten Training nur auf Rang zehn landete, spielte dabei keine Rolle. Fernando Alonso war vor Mark Webber der Schnellste, im zweiten Training waren die Positionen vertauscht. Vettel fuhr zweimal auf Platz drei - und bekam die unvermeidbare Frage gestellt, ob er sich schon als Nachfolger des 18 Jahre älteren Schumacher sieht. "Nein. Was Michael erreicht hat, ist phänomenal. Seine Fußstapfen sind mir zu groß."
Schumacher hingegen konterte trocken: "Sebastian spricht über Fußstapfen. Ich glaube, wir haben ungefähr die gleiche Schuhgröße."
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