Red Bull und Max Verstappen schreiben Geschichte in der Formel 1
Viel fehlt Red Bull nicht mehr auf einen Giganten der Formel 1. Seit Sonntagabend trennen den österreichischen Rennstall in der ewigen Bestenliste nur mehr 14 Grand-Prix-Erfolge vom Williams-Team. Zur Einordnung: Die englische Traditionsschmiede kreist seit 1977 im Orbit der Königsklasse, Red Bull seit 2005.
In Kanada erreichte die rot-weiß-rote Marke einen Meilenstein. Beim Großen Preis in Montreal fuhr Max Verstappen den 100. Sieg in der Geschichte des Rennstalls ein. In der 73-jährigen Historie der Rennserie waren bisher nur vier Konstrukteure erfolgreicher. Aber uneinholbar scheinen derzeit weder Williams (114) noch Mercedes (125). Lediglich die Allzeitgrößen McLaren (183) und Ferrari (242) sind derzeit noch außer Reichweite.
Der Feier-Tag für Red Bull und Verstappen war auf dem engen Kurs in Montreal zu keiner Zeit in Gefahr. Der niederländische Titelverteidiger fuhr erneut in einer eigenen Liga, war von der Poleposition unantastbar, wenngleich der zweitplatzierte Fernando Alonso sowie Lewis Hamilton auf Rang drei deutlich näher dran waren am 25-Jährigen als zuletzt.
Eine eigene Liga
An der Dominanz Verstappens änderte der Grand Prix von Kanada aber nur wenig. Für den Niederländer war es der vierte Sieg in Folge, womit er den Vorsprung in der Weltmeisterschaft nach acht von 22 Saisonrennen auf 69 Punkte auf Teamkollegen Sergio Pérez vergrößerte.
Das konstante Wetter rückte das Kräfteverhältnis wieder zurecht, nachdem starke Regenfälle am Freitag (Training) und Samstag (Qualifying) die Ergebnislisten noch einigermaßen durchgewirbelt hatten. Im Rennen lief dann aber alles nach Plan, selbst Safety-Car-Phasen konnten den Favoriten nichts anhaben. Verstappen hatte alles im Griff.
Nur noch deutlicher wird die Dominanz des Doppelweltmeisters, wenn man die Saison 2022 miteinbezieht. Von den jüngsten 27 Rennen gewann er zwanzig. Sieg Nummer 41 war aus mehrfacher Sicht historisch, denn Verstappen zog mit Ayrton Senna gleich.
Verstappen ist längst der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte von Red Bull, vier weiteren Piloten gelangen seit 2005 Grand-Prix-Erfolge für das Team: Sebastian Vettel (38 Erfolge), Mark Webber (9), Daniel Ricciardo (7), Sergio Pérez (5).
Ein Heimspiel
Die Jagd auf Sieg Nummer 101 darf Red Bull in zwei Wochen in der Heimat starten. Dann nämlich kehrt die Formel 1 mit dem Großen Preis von Österreich in Spielberg (2. Juli) nach Europa zurück. Auf dem Red-Bull-Ring wartet mit dem Sprintrennen am Samstag wieder ein äußerst dichtes Rennprogramm auf Fahrer und Fans.