Nur noch drei freie Cockpits: Bleibt Schumacher in der Formel 1?
von Nicolas Lendl
Während die aktuelle Formel-1-Saison noch in vollem Gange ist, wirft das Jahr 2023 bereits seine Schatten voraus. Denn während die Frage nach dem Weltmeister kurz vor der Beantwortung steht - Max Verstappen könnte sich bereits dieses Wochenende seinen zweiten WM-Titel sichern - geht die Jagd um die letzten freien Cockpits für 2023 in die finale Phase. Nachdem Alfa Romeo die Verlängerung mit Guanyu Zhou bekannt gab, sind aktuell nur noch drei freie Plätze für die kommende Saison offen.
Mick Schumacher sucht noch einen freien Sitz
Die letzten freien Cockpits gibt es bei Haas, Williams und Alpine. Anwärter auf einen der heiß begehrten Plätze in der Königsklasse des Motorsports gibt es genügend, der prominenteste Name unter ihnen ist Mick Schumacher. Der 23-jährige Deutsche steht aktuell beim US-Team Haas unter Vertrag, eine Verlängerung über die laufende Saison steht bisher aus.
Zwar bescheinigte Haas-Teamchef Günther Steiner dem ehemaligen Formel-2-Meister einen „fantastischen Job“, die aktuellen zwölf WM-Punkte und Gesamtrang 15 spiegeln dies nicht unbedingt wider. Ein Gang zum französischen Team Alpine scheint unrealistisch.
Auch als Nachfolger von Nicholas Latifi bei Williams soll Schumacher nicht zu den Favoriten zählen. Bleibt eigentlich nur mehr die Verlängerung bei Haas übrig. Sechs Rennen bleiben dem Sohn des siebenmaligen Weltmeisters Michael noch, um Argumente für einen Verbleib in der Königsklasse zu liefern.
Wie wichtig ein weiteres Jahr mit dem Kürzel MSC für das Ansehen der Rennserie in Deutschland wäre, weiß Formel 1 Sportchef Ross Brawn: „Es ist extrem wichtig, dass Mick Schumacher weiter Karriere in der Formel 1 macht. So faszinierend und wichtig die Technik in der Formel 1 auch ist: Die Kids hängen sich Poster der Helden hinterm Steuer in ihr Zimmer.“
Bei den Topteams bleibt alles gleich
Während vor allem die Teams am unteren Ende der WM-Wertung einige Personaländerungen vornehmen, bleibt bei den drei Topteams alles beim Alten. Sowohl Red Bull, Ferrari als auch Mercedes werden mit der gleichen Fahrerpaarung in die Saison 2023 gehen.
2023 wird eine Rekordsaison
Und auf alle Fahrer die derzeit schon ein Cockpit in der nächsten Saison besitzen wartet 2023 eine Rekordsaison. Denn zur Rekordanzahl von 24 Rennen kommen nun auch drei weitere Sprintrennen dazu. Das Format mit der Qualifikation am Freitag und einem verkürzten Rennen am Samstag erwies sich laut den Spitzen der Formel 1 als Erfolg. Ich bin sicher, dass sich dieser Trend fortsetzen wird“, sagte Weltverbandschef Mohammed Ben Sulayem.
In der Vorsaison wehrten sich die Rennställe aufgrund der höheren Belastung gegen die Aufstockung. Auch Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher äußerte, mit Blick auf den Rekordkalender 2023, unlängst seine Bedenken: „Ich bin mal gespannt, wie viele Leute das auf Dauer durchhalten. Ich glaube, das Thema Burnout bei Mechanikern ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Für die muss das der Horror sein. Die sehen ja ihre Familien gar nicht mehr.“