Sport/Motorsport

Moto3: Max Kofler hält Österreichs Farben hoch

Die MotoGP-Saison 2013 war die bisher letzte mit einem Österreicher am Start. Damals trat Martin Bauer mit einer in Eigenregie zusammengebauten Suter-BMW-Maschine bei zwei Rennen als Wild-Card-Fahrer an - mit mäßigem Erfolg. 2017 ist Österreich erstmals wieder in der WM-Startaufstellung mit dabei - dank Maximilian Kofler, der ebenfalls dank einer Wild Card in der kleinsten WM-Klasse, der Moto3, mit dabei ist.

Die sportlichen Erfolge des Maximilian Kofler lesen sich beeindruckend: 2013 und 2014 holte er sich zwei Mal in Folge den österreichischen Staatsmeistertitel in der Supermoto-Jugend, zudem wurde er Vizeeuropameister. 2015 sicherte er sich den deutschen Meistertitel, im Folgejahr reichte es in einer höheren Klasse ebenfalls zum Vizemeister. Zudem sammelte er 2016 seine ersten Erfahrungen auf einem Moto3-Motorrad: Im ADAC Northern European Cup stand er vier Mal auf dem Podest.

Der Sprung ins kalte Wasser

2017 tritt Kofler mit einer KTM in der italienischen Moto3-Meisterschaft an - dort ist er regelmäßig in den Top Ten vertreten und brachte damit die nötige Leistung, ohne die eine Wild Card nicht gestattet wird. Trotzdem wird es schwer für den 16-jährigen Debütanten, wenn er in der WM den Sprung ins kalte Wasser wagt. Das weiß auch Vater Klaus - früher selbst Rennfahrer und heute Teamchef von Kofler Motorsport. "Hier sind die besten 30 am Start, innerhalb von zwei Sekunden liegen 12 bis 13 Fahrer", erklärte Kofler seine anfängliche Skepsis. "Aber Max hat sich gut entwickelt. Und eine Wild Card bekommt man auch nur nach entsprechenden Leistungen."

Die Zielsetzung für Spielberg ist trotzdem bewusst niedrig angesetzt. "Er wird sich hinten dran hängen und schauen, ohne allzu großen Rückstand ins Ziel zu kommen. Es geht vor allem darum, Erfahrung zu sammeln. Alles andere wäre unrealistisch." Im ersten Training bemühte sich Kofler am Freitag, genau das umzusetzen. Der Rückstand hielt sich in Grenzen, ein Sturz kurz vor dem Ende kostete aber dennoch wertvolle Trainingszeit.

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Auch Bruder Andreas, der am Samstag 13 Jahre alt wird, ist in Spielberg mit dabei. Im ADAC Junior Cup ist der jüngere der beiden Kofler-Brüder einer von zwei Österreichern neben Marvin Maislinger. Möglich ist das aber nur, weil die ganze Familie hinter dem Projekt Motorsport steht. "Wir stehen alleine da, müssen alles selbst bezahlen und uns um alles selbst kümmern", beschreibt Klaus Kofler die Misere. "Auch Trainingsmöglichkeiten gibt es wegen des Lärms nur punktuell. Es ist mühsam, man kämpft gegen Windmühlen."

Deshalb erfolgte schnellstmöglich der Sprung in die italienische Meisterschaft. Nächstes Jahr soll der nächste Schritt erfolgen - die spanische Meisterschaft ist die Vorstufe zu einem permanenten WM-Einstieg. "Wenn es sinnvoll weitergehen soll, müssen wir nächstes Jahr nach Spanien." Das Problem bleibt die Kostenfrage. Selbst in der italienischen Meisterschaft kostet eine Saison einen sechsstelligen Betrag.