Hamilton ist der König der Raser
Die Formel 1 hätte diese Woche richtig Fahrt aufnehmen sollen. Hätte. Doch nach dem tragischen Unfall von Marussia-Testfahrerin Maria de Villota kehrte in Silverstone gestern erst Ruhe ein, als die Motoren wieder aufheulten.
Der Klassiker auf dem ehemaligen Flugfeld der britischen Luftwaffe (Start: Sonntag, 14 Uhr MESZ) ist eines der großen Highlights in der weltumspannenden Serie: für Zuseher und Piloten. Der älteste Kurs der Formel 1, gespickt mit 17 schnellen Richtungswechseln, erfordert Mut und Tempo. Der Vollgas-Anteil liegt bei fast 70 Prozent.
Nicht nur deshalb ist vor dem Grand Prix von Großbritannien eine Diskussion um den besten Fahrer im Feld entstanden. Auch der bisherige Saisonverlauf befeuert die Debatte. Die acht Rennen des WM-Jahres sahen sieben verschiedene Sieger, ein Drittel des Starterfeldes darf sich noch immer realistische Chancen auf den Titel ausrechnen.
Da hilft nur eines: der Blick auf die Stoppuhr. Der KURIER hat eine Startaufstellung der etwas anderen Art erstellt – ein Power-Ranking der bisherigen acht Rennen. Dafür wurde bei den Top-Piloten die jeweils schnellste Rundenzeit an den Rennwochenenden herangezogen und in Relation zur schnellsten Runde gesetzt.
Überlegen
Der schnellste Mann der Saison ist demnach Lewis Hamilton. Dem McLaren-Piloten fehlen in Summe nur 1,882 Sekunden auf die Gesamt-Bestzeit. Der Weltmeister von 2008 distanziert seinen ersten Verfolger um rund 1,5 Sekunden – eine Ewigkeit in der Formel 1.
Dass auf Rang zwei Nico Rosberg aufscheint, mag die Fans vielleicht überraschen, die Experten jedenfalls nicht: "Er steht in der Öffentlichkeit völlig unbegründet immer noch im Schatten von Schumacher. Bei den Teams wird er viel höher eingeschätzt als in der Öffentlichkeit", sagt Ex-Pilot und Sky-Experte Marc Surer.
Fast fünf Sekunden fehlen dem WM-Führenden auf Hamilton. Fernando Alonso brillierte im schwächeren Ferrari hingegen durch Konstanz und Cleverness anstatt durch puren Speed. Der Spanier ist nicht nur der einzige Pilot, der bisher zwei Rennen gewinnen konnte, sondern auch jener Fahrer, der 2012 immer gepunktet hat. Saison-übergreifend sammelte er in den letzten zwanzig Grands Prix WM-Punkte. In der 62-jährigen Geschichte der Formel 1 war nur einer noch zuverlässiger als Alonso: Rekordweltmeister Michael Schumacher schaffte es in seiner Ferrari-Ära zwischen 2001 und 2003 24-mal in die Punkteränge.
"Hamilton hat zweifellos den Speed", bestätigt Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost, "aber nicht diese Disziplin wie Alonso oder Vettel."
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