Hamilton siegte souverän - und musste dennoch zittern
Von Florian Plavec
Besser geht es nicht: Schnellster im ersten Training. Schnellster im zweiten Training. Schnellster im dritten Training. Schnellster im Qualifying am Samstag. Schnellste Runde im Rennen. Erster im Ziel von Monza. Die Formel 1 erlebt derzeit den besten Lewis Hamilton, den es je gegeben hat.
Auf und davon
Aufregung gab es also am Ende des Rennens – und ganz zu Beginn. Kimi Räikkönen, der neben Hamilton in der ersten Reihe stand, kam katastrophal weg und hielt dadurch auch Rosberg auf, der hinter ihm gestanden war. Dafür fuhren Hamilton und Ferrari-Star Sebastian Vettel vorne auf und davon.
Wie stark Mercedes wirklich ist, beziehungsweise sein kann, zeigte das Team in den letzten Runden. Da durfte Hamilton auf Anweisung seiner Ingenieure die volle Motorleistung abrufen, bekam die Anweisung, alles aus dem Auto herauszuholen – und fuhr einen Vorsprung von mehr als 25 Sekunden auf Sebastian Vettel heraus. Warum er das tat? Um einen Polster für eine etwaige Zeitstrafe herauszufahren. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gab nach mehrmaligem Nachfragen zu: "Wir wollten für verschiedenste Szenarien den größtmöglichen Vorsprung herausholen. Etwa für eine Durchfahrtsstrafe oder für eine Zeitstrafe."
Vettel strahlte
Auch der sympathische Felipe Massa, mittlerweile 34 Jahre alt, strahlte – über Platz drei: "Ich werde langsam alt, die letzten drei Runden im Kampf gegen meinen Teamkollegen waren fast ein bisschen zu viel. Aber ich bin sehr froh, wieder einmal hier oben stehen zu dürfen."
Der größte Pechvogel des Wochenendes war Nico Rosberg. Der musste mit einem alten Motor antreten, verlor am Start durch Räikkönens Missgeschick einige Plätze – und blieb zwei Runden vor Schluss mit einem kapitalen Motorschaden stehen. Zudem wurde im Nachhinein bekannt, dass auch an Rosbergs Mercedes der Reifendruck zu niedrig war. "Das ging alles voll in die Hose. Jetzt hätte der größte Schritt nach vorne erfolgen sollen – aber der Schritt ging nach hinten", sagte der Deutsche, dem in der WM-Wertung nun bereits 53 Punkte auf Hamilton fehlen.
Trösten will sich Rosberg zu Hause. Seit einer Woche ist er Vater einer Tochter.
Grand Prix von Italien | |||||
1. | Lewis Hamilton | GBR | Mercedes | 53 Runden | 1* |
2. | Sebastian Vettel | GER | Ferrari | + 25,0 | 1 |
3. | Felipe Massa | BRA | Williams | 47,6 | 1 |
4. | Valtteri Bottas | FIN | Williams | 47,9 | 1 |
5. | Kimi Räikkönen | FIN | Ferrari | 1:06,8 | 1 |
6. | Sergio Perez | MEX | Force India | 1:12,7 | 1 |
7. | Nico Hülkenberg | GER | Force India | 1 Runde | 1 |
8. | Marcus Ericsson | SWE | Sauber | 1 Runde | 1 |
9. | Daniel Ricciardo | AUS | Red Bull | 1 Runde | 1 |
10. | Daniil Kwjat | RUS | Red Bull | 1 Runde | 1 |