Sport/Motorsport

Vettel mit überlegenem Sieg beim Grand Prix von Belgien

Sebastian Vettel hat seine Titelambitionen in der Formel 1 in überlegener Manier unterstrichen: Der Deutsche siegte beim Großen Preis von Belgien souverän vor Polesitter Lewis Hamilton im Mercedes und Lokalmatador Max Verstappen im Red Bull. Rang vier sicherte sich Hamiltons Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas, der nach einem Motortausch von Startplatz 17 ins Rennen gegangen war. Für Vettel ist es der fünfte Saisonsieg, er zog damit in diesem Jahr mit Hamilton gleich. In der Weltmeisterschaft reduzierte er den Rückstand acht Rennen vor Schluss auf 17 Punkte.

Hamilton hatte zwar die beste Ausgangslage gehabt, musste sich aber schon in Runde eins hinter Vettel anstellen. "Ich hatte einen tollen Start", so der Sieger nach dem Rennen. "[Hamilton] hat versucht, mich in La Source rauszudrücken, aber ich wusste, ich habe eine Chance - Eau Rouge." Durch die Senke von Eau Rouge und den Anstieg von Raidillon setzte sich Vettel in den Windschatten des Weltmeisters und zog auf der Geraden an ihm vorbei.

Alle Inhalte anzeigen

Lewis Hamilton zeigte sich nach Platz zwei nur mäßig zufrieden. "Wir haben alles getan, was wir konnten. Die Leistung war eigentlich ganz gut, aber auf der Geraden konnte ich nichts entgegensetzen", so der Brite, der sich auch zu einer Unterstellung hinreißen ließ. "Die haben ein paar Tricks im Auto", meinte der Titelverteidiger mit Blick auf den Ferrari.

Schreckmoment

Schon beim Start sorgte ein furchteinflößender Unfall für Herzklopfen: Nico Hülkenberg verbremste sich in der Anfahrt zu La Source und rauschte ins Heck von Fernando Alonso. Der McLaren-Star krachte seitlich ins Heck von Sauber-Pilot Charles Leclerc und stieg über dessen Boliden in die Luft. Glück hatte vor allem Leclerc - Alonsos Vorderrad traf den Halo-Schutzbügel und hätte den Monegassen ohne die in diesem Jahr eingeführte Sicherheitsmaßnahme wohl am Kopf getroffen.

Hülkenberg fasste als Verursacher der Kollision eine saftige Strafe aus: In Monza am kommenden Sonntag wird er in der Startaufstellung zehn Plätze zurückversetzt, zudem erhält er drei Strafpunkte auf seiner Lizenz. Der Deutsche hatte sich nach dem Rennen bei den Stewards schuldig bekannt - er habe seinen Bremspunkt völlig falsch eingeschätzt und so die Kollision ausgelöst. Der Unfall weckte Erinnerungen an die Startkollision an gleicher Stelle im Jahr 2012 - Verursacher Romain Grosjean war damals für ein Rennen gesperrt worden.

Einen Tag zum Vergessen erlebten Kimi Räikkönen und Daniel Ricciardo: Beide waren von der Anfangskollision mitbetroffen - Ricciardos Heckflügel wurde von Alonsos fliegendem McLaren beschädigt, und der Red-Bull-Pilot rauschte dem Finnen im Ferrari ins Heck. Während Räikkönen seine Rote Göttin nach nur zehn Runden endgültig abstellte, versuchte Ricciardo nach einer Reparaturpause noch einen Anlauf, gab allerdings später ebenfalls auf.

Beinahe optimal verlief das Rennen für das "neue" Team Racing Point Force India. Die Nachfolgetruppe von Force India hatte am Samstag sensationell die Startplätze drei und vier erobert, im Rennen musste man sich dann nur den überlegenen drei Teams Ferrari, Mercedes und Red Bull geschlagen geben. Mit den Plätzen fünf und sechs holte man dennoch wichtige Punkte in der Konstrukteurs-WM und steht trotz der Streichung aller bisher eroberten Zähler schon wieder vor dem Williams-Team.