Sport/Motorsport

Ein alter Sieger auf der neuen Strecke

Das Rennen endete mit einer Machtdemonstration. Ganz locker hätte Sebastian Vettel den Sieg beim ersten Grand Prix von Indien nach Hause fahren können.

Doch der 24-Jährige fuhr im letzten Moment noch die schnellste Runde im Rennen - und verpasste damit der gesamten Konkurrenz eine Ohrfeige.

Nachdenklich

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Schnellster im Training, schnellste Runde, Erster im Ziel. Der Deutsche hätte am Sonntag Abend allen Grund gehabt, ausgiebig zu feiern. Doch im Moment des Triumphes erinnerte Vettel an die in den vergangenen Wochen gestorbenen Motorsport-Kollegen Marco Simoncelli (MotoGP) und Dan Wheldon (IndyCar). "Meine Gedanken sind bei ihnen", sagte er. "Wir sind bereit, das Risiko einzugehen wenn wir ins Auto steigen. Aber wir beten, dass nichts passiert."

Am Sonntag ist nichts passiert. Weder bei einer Kollision in der ersten Kurve im Hinterfeld, noch bei einem Crash zwischen Renn-Rüpel Lewis Hamilton und Felipe Massa.
Das Rennen war arm an Höhepunkten, doch für Indien und den Buddh International Circuit 60 Kilometer südöstlich von Neu-Delhi gab's Lob von überall, nicht nur von Sieger Vettel ("ein beeindruckendes und inspirierendes Land") und dem zweitplatzierten McLaren-Fahrer Jenson Button. Ferrari-Mann Alonso, am Sonntag Dritter, verlieh der Strecke gar "9 von 10 Punkten".

Freuen durfte sich Lokalmatador Narain Karthikeyan. Der vom letzten Startplatz ins Rennen gegangene HRT-Pilot erfüllte sich seinen Lebenstraum und beendete das Heimrennen auf Platz 17. Der indische Journalist, der im Pressezentrum am Nebenplatz saß, erhob den Blick zum Himmel und murmelte glücklich: "Gott war mit uns."

Groß war die Beachtung, die dem Rennen geschenkt wurde, 95.000 Zuschauer kamen am Rennsonntag. Bei allen Zeitungen war die Formel 1 auf dem Cover, die Times of India berichtete auf neun großformatigen Seiten über das erste Formel-1-Rennen in Indien.

Nebenschauplatz

Ein großer Artikel im Sportteil befasste sich mit einem Österreicher: Lucas Auer. Der 17-jährige Sohn von Gerhard Bergers Schwester gewann im Vorprogramm auch den zweiten Lauf der JK Racing Asia Series in Indien und freute sich über den siebenten Sieg im 13. Rennen.

Auf dem Weg zum Gesamtsieg in der Rennserie wird Auer nur noch schwer zu stoppen sein. Die letzten vier Saisonläufe finden am 26./27. November statt - auf dem Buddh International Circuit bei Neu-Delhi.

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