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Die Formel 1 schweigt zur Bahrain-Krise

Die Regimegegner haben während des Formel-1-Wochenendes zu "drei Tagen des Zorns" aufgerufen.

Am Mittwoch hatten Demonstranten in Manama gegen eine Ausstellung anlässlich des Rennens (Sonntag, 14 Uhr MESZ) protestiert – Sicherheitskräfte waren vehement eingeschritten. Am Freitagnachmittag wollte sich die Protestbewegung zu einer Demonstration vor den Toren des Bahrain International Circuit in Sakhir treffen. Die hauptsächlich schiitischen Gegner des sunnitischen Königshauses fordern Reformen in dem Golfstaat – und sie kritisieren, dass das Formel-1-Gastspiel von der Regierung instrumentalisiert werde.

Eine Situation, auf die auch Menschenrechtsorganisationen hinweisen. Die Situation ist aufgeheizt, neben einem Bus, in dem vier Mitglieder des Force India Teams saßen, explodierte ein Molotowcocktail. Doch Streckenchef Zayed Al Zayani bagatellisierte: "Das war ein unglückliches Timing." Force India sei nicht Ziel der Attacke gewesen, und überhaupt: Der Formel-1-Tross habe nichts zu befürchten, der Zorn richte sich gegen andere.

Unbeirrt

Das Programm wurde ohne Widerrede durchgezogen. Nur Force India nahm am zweiten Training nicht teil, damit alle Mitarbeiter vor Einbruch der Dunkelheit im Hotel sein konnten. Schnellster war am Freitag China-Sieger Nico Rosberg (Mercedes) vor den Red-Bull-Fahrern Webber und Vettel.

Die Fahrer schieben die angespannte Situation zur Seite, über Menschenrechte wird nicht debattiert. "Unser Job ist der Sport", sagt etwa Sebastian Vettel. Und der finnische Caterham-Fahrer Heikki Kovalainen fügte hinzu: "Wir hoffen auf ein Wochenende ohne Zwischenfälle." Gemeint hat er damit allerdings ausschließlich das Geschehen auf der Rennstrecke.