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De Villota-Crash: Anteilnahme und Kritik

Plötzlich ist die Gefahr wieder präsent, die Gewissheit da: Die Formel 1 bleibt ein lebensgefährliches Unternehmen. 37 Piloten starben seit 1952 in Trainings oder Rennen, der Letzte davon war Ayrton Senna, der 1994 in Imola tragisch verunglückte.

Seitdem wurden die Sicherheitsvorkehrungen für Autos und Rennstrecken enorm verschärft, bei den schlimmsten Unfällen stiegen die Fahrer meist unverletzt aus dem fast unzerstörbaren Monocoque.

Doch ein Restrisiko bleibt, wie sich beim Unfall von Maria de Villota am vergangenen Dienstag zeigte. Bei Testfahrten auf einem Flugfeld im englischen Duxford krachte die 32-jährige Spanierin in die Laderampe des Team-Lkw. De Villota musste eine ganze Nacht lang operiert werden, sie erlitt einen Schädelbruch und verlor ihr rechtes Auge. Der Zustand der Patientin sei ernst aber stabil, teilte das Team mit. Über mögliche Gehirnschäden gab es bisher keine Auskunft.

Ungewissheit

Unklar ist auch noch die Unfallursache. Die Ingenieure ihres Marussia-Teams versuchen zu ermitteln, ob ein technisches Versagen am Auto vorlag, oder ob die Fahrerin mit der komplizierten Technik in dem Formel-1-Wagen überfordert war.

Die Anteilnahme der Formel-1-Kollegen ist groß. "Meine Gedanken sind bei Maria und ihrer Familie", twitterte der gläubige Katholik Felipe Massa. "Ich bete zu Gott, dass er ihr in dieser schwierigen Zeit hilft. Gib nicht auf Maria und denke positiv." Sein Ferrari-Teamkollege und WM-Führende Fernando Alonso schrieb: "Wir wünschen dir alle Energie der Welt. Wir sind bei dir." Auch Lewis Hamilton wünschte De Villota vor seinem Heimrennen am Sonntag in Silverstone gute Besserung: "Ich hoffe, dass sie durchkommt. Meine Gedanken und Gebete sind bei ihr und ihrer Familie."

Doch bei aller Betroffenheit mehren sich auch kritische Stimmen. Denn Maria de Villota hat den Sprung in das Formel-1-Cockpit nicht wegen ihrer sportlichen Leistungen geschafft. Zwar fährt die studierte Sportwissenschaftlerin aus Madrid seit zwölf Jahren im Formel-Sport und in Tourenwagenrennen, sie musste sich bisher jedoch mit Plätzen im Mittelfeld zufriedengeben. Die Annahme liegt nahe, dass sich das Nachzüglerteam Marussia mit einer Frau am Steuer mehr mediale Präsenz erhofft hatte.

Tatsächlich hat das Team dieser Tage die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Doch der Preis dafür war viel zu hoch.

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