Bubba Wallace: Von Trump angefeindet und nun ein US-Sportheld
Manchmal muss man nur ein bisschen warten für Gerechtigkeit. Vor einem Jahr glaubte der Rennfahrer Bubba Wallace, dass er auf dem Talladega Superspeedway im US-Bundesstaat Alabama mit dem Tod bedroht wird. Er fand einen - vermeintlichen - Strick in seiner Garage.
Nun schrieb der 27-Jährige an Ort und Stelle ein Stück amerikanische Sportgeschichte. Als erst zweiter schwarzer Rennfahrer gewann er einen Lauf der amerikanischen Nascar-Cup-Series. Wallace siegte beim YellaWood 500 bei einem Abbruchrennen. Zuletzt war Ähnliches einem Afroamerikaner 1963 gelungen.
Die Vorgeschichte
Nach der Ermordung des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz hatte sich Wallace für eine Verbannung der Südstaaten-Fahne bei Nascar-Rennen stark gemacht - mit Erfolg. Die Flagge, die für viele als Symbol für Sklaverei und Rassismus gilt, war auf den Rennstrecken weitverbreitet, besonders bei den Veranstaltungen in den Südstaaten.
Kurz darauf schien er Opfer eines rassistischen Angriffs geworden zu sein, als in seiner Garage auf dem Talladega Superspeedway eine Schlinge gefunden wurde, ein Symbol, das mit Lynchjustiz und der amerikanischen Sklavenvergangenheit verbunden ist. Nach späteren Nascar-Angaben handelte es sich dabei jedoch um ein Garagentorzugseil, das wie eine Schlinge geformt war. Selbst das Justizministerium sowie das FBI hatten Untersuchungen aufgenommen.
Obwohl Wallace selbst erst durch die Nascar-Veranstalter von der Schlinge erfuhr, wurde er anschließend mehrfach beschuldigt, einen Schwindel inszeniert zu haben, darunter vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump.
Nach seinem Erfolg, den er für das 23XI Racing Team von Basketball-Legende Michael Jordan einfuhr, zeigte sich Bubba Wallace überwältigt: "Dies ist für all die Kinder da draußen, die eine Chance haben wollen, egal, was sie erreichen möchten. Man muss immer seinem Weg treu bleiben. Bleibt stark, bleibt bescheiden, bleibt hungrig."
Dies löste einen Sturm der Entrüstung aus. Viele verbündeten sich mit dem Rennfahrer, von anderen schlug ihm Hass entgegen - auch von den Tribünen: "Jeder sagt, solange sie Lärm machen, ist das in Ordnung, aber ich werde aus verschiedenen Gründen ausgebuht, und das ist schwer zu schlucken", sagte er.