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Missbrauch: Drakonische Strafe für US-Uni

We are ... Penn State!" donnert es an Spieltagen durch das Beaver Stadium im US-Bundesstaat Pennsylvania. Nach dem jüngsten Urteil der nationalen College-Sportvereinigung (NCAA) wird man an der Penn State wohl noch enger zusammenrücken.

Im vergangenen Jahr war das weithin geschätzte American Football-Programm der Penn State Universtität und ihrer Nittany Lions von einem Skandal erschüttert worden, der in der Geschichte des College-Sports seinesgleichen sucht.

Assistenztrainer Jerry Sandusky soll über Jahre hinweg Jugendliche sexuell missbraucht und belästigt haben. Im vergangenen Monat war der mittlerweile 68-jährige des sexuellen Missbrauchs und Gefährdung von Kindern in 45 Fällen für schuldig befunden worden. Verliert er auch die Berufungsverhandlung droht ihm ein Leben hinter Gittern.

Am Montag folgte dann auch die drastische Reaktion der NCAA.

Sanktionen

Die Universität muss demnach 60 Millionen Dollar (49,6 Mio. Euro) Strafe zahlen, darf vier Jahre nicht an Bowl Games teilnehmen und bekommt sämtliche Siege seit 1998 aberkannt. Darüber hinaus darf Penn State weniger Stipendien vergeben und alle Spieler des Football-Teams dürfen sofort und ohne Behinderung - sofern gewünscht - auf ein anderes Colllege wechseln.

"Im Fall von Penn State waren die Ergebnisse pervers und gewissenlos", begründete NCAA-Präsident Mark Emmert das Urteil, "die NCAA kann mit keinem Geld der Welt den Schaden wiedergutmachen, den Jerry Sandusky seinen Opfern zugefügt hat."

Demontage

Ein fälliger Schlag in die Magengrube. "Heute haben haben wir von der NCAA eine sehr harte Strafe erhalten. Als Head Coach des Nittany Lions Football Programms werde ich alles in meiner Macht stehende tun, diese Universität führend in der Einhaltung, Ausübung und Maßgebung ethischer Grundsätze zu machen", versprach Chefcoach Bill O`Brien.

Da hatte die Affäre aber bereits weite Kreise gezogen. O`Briens Vorgänger Joe Paterno hatte im Zuge der Ermittlungen zurücktreten müssen. Selbst Paternos Chef, Penn State-Präsident Graham Spanier, hatte seinen Sessel räumen müssen. Ihnen wurde vorgeworfen von Anschuldigungen gegen Sandusky gewusst und diese ignoriert oder verschleiert zu haben.

Auch die vor dem Beaver Stadium installierte Bronzestatue von "JoePa"  (er war 46 Jahre für Penn State, als zum Zeitpunkt seines Rücktritts erfolgreichster College-Coach der Geschichte, tätig gewesen) war da bereits demontiert worden - Paterno starb in diesem Jahr an Lungenkrebs.

Dem "Tod" gerade noch entronnen - auch eine komplette Schließung des Football-Programms der Penn State war im Raum gestanden - will man zukünftig nur mehr für sportliche Schlagzeilen sorgen.

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