Langes Warten auf den American-Football-Saisonstart
Von Kevin Kada
Am 14. März war alles angerichtet für einen American-Fooball-Leckerbissen. Die Mödling Rangers hätten auf der Wiener Ravelin bei den Vienna Vikings gastieren sollen. Ein Top-Spiel zum Saisonstart. Doch aus diesem Start wurde bekanntlich nichts. Seit dem 16. März steht Österreich quasi still. So auch der Sport.
Und seit einem Monat heißt es nun: Bitte warten. Wie Vereinspräsident Gerhard Bräuer erzählt, rechnet im österreichischen American-Football-Verband (AFBÖ) niemand mehr mit einem Start der Saison im Frühjahr. Über Alternativen wird gemutmaßt. Von einer Verlegung der Saison in den Sommer, einer verkürzten Spielzeit im Herbst oder gar eine Absage der diesjährigen AFL-Saison ist die Rede.
Bei den Mödling Rangers, einem Verein des Sportlandes Niederösterreich, hat man indes alles auf Notbetrieb heruntergefahren, wie Pressesprecher Jan Overbeck erzählt: „Zwei unserer Import-Spieler sind in Österreich geblieben, der dritte im Bunde ist nach Deutschland zu seiner Lebensgefährtin gereist. Sollte die Saison stattfinden, sind aber alle drei rasch wieder beim Team.“
Insgesamt rechnet man bei den Rangers mit einer Vorlaufzeit von etwa drei Wochen, sofern es zu einer Saison kommen sollte. „Das wäre wichtig, weil es einiges zu organisieren gibt. Spielplan, Stadien, Schiedsrichter und natürlich das Team-Training“, meint Overbeck.
Training zu Hause
Um während der verlängerten Saisonpause fit zu bleiben, haben die Spieler natürlich Aufgaben bekommen, wie Neo-Headcoach Josiah Cavalho erzählt: „Wir arbeiten mit abgestimmten und individuellen Trainingsplänen für zu Hause. Zusätzlich vertrauen wir darauf, dass die Spieler selbstbestimmt an ihren Schwächen arbeiten und uns kontaktieren, wenn sie beim Feinschliff noch Hilfe benötigen.“
Kontakt gehalten wird bei den Mödling Rangers mittlerweile klassisch über WhatsApp.
Saisonstart unwahrscheinlich
Am Mittwoch ist der Saisonstart in weite Ferne gerückt. Sicher ist, dass im Frühjahr nicht mehr gespielt wird. Aufgrund der Maßnahmen zur Corona-Krise erklärte Sportminister Werner Kogler, dass Sportarten, bei denen es zu Körperkontakt kommt, vorerst nicht ausgeübt werden dürfen.
Eine Variante mit einer verkürzten Football-Saison im Herbst ist also neben einer gänzlichen Absage die wahrscheinlichste.