Sport

Ein Schauspiel auch bei Kälte und Regen

Ein paar Dortmund-Fans waren schon Donnerstagvormittag in Klagenfurt und kamen auf Besuch ins Strandbad, wo die Beachvolleyballer um EM-Medaillen baggern. Die Herren in ihren schwarzen Jacken und gelben Accessoires machten den Eindruck, als würden sie gar nicht verstehen, was sich da vor ihren Augen abspielt.

Verständlich.

Während im 81.359 Zuschauer fassenden Signal-Iduna-Park des BVB die Hauptdarsteller auf dem Rasen stehen, sind die 8000 im Centre Court von Klagenfurt zumindest gleichberechtigte Partner im Schauspiel an der Wörthersee-Bühne. Jeder Punkt und jede Aktion wird von den BVB-, nein Beachvolleyball-Fans, mit einem eigenen Jingle gefeiert. Auch bei 15 Grad und Regen, wie am Donnerstag. Die Darsteller auf dem Sand genießen es. „Ich bewundere die Zuschauer bei dem Wetter“, sagte Stefanie Schwaiger nach dem 2:0-Erfolg gegen die Russinnen Ukolova/Birlova. Der dritte 2:0-Erfolg bedeutete für die Europameisterin von 2013 mit ihrer neuen Partnerin Barbara Hansel den direkten Aufstieg ins Achtelfinale am Freitag.

Waldviertler Kälte

Die kalten und regnerischen Bedingungen selbst haben Hansel nicht gestört: „Wir trainieren ja in Zwettl. Wir sind sowas gewöhnt.“ Österreichs Medaillenhoffnungen bei den Damen traten auch am Donnerstag mit Leggings und T-Shirts an. „Mit dem Bikini wäre es schon ein wenig zu kalt geworden“, sagte Hansel.

Die Spielerinnen und Spieler müssen sich bei Regen doch ein wenig umstellen. „Der Sand wird härter, der Ball rutschiger und schwerer“, erklärt Robert Nowotny, Trainer von Clemens Doppler und Alexander Horst. Österreichs Nummer eins, Europas Nummer drei und die Nummer fünf der Welt blieb auch im Duell mit den jungen Italienern Caminati/Rossi (22 Jahre) ohne Satzverlust und gewann 2:0 (20, 17). Mit einem Sieg am Freitag gegen die Polen Kadziola/Szalankiewicz wäre der Achtelfinaleinzug perfekt.

Japanische Hitze

Alexander Horst genoss die kühlen Temperaturen am Donnerstag: „Nach den 40 Grad am Wochenende in Yokohama ist das eine angenehme Abwechslung.“ Deshalb verzichteten sie auch auf Leggings oder wärmende Shirts. Für Clemens Doppler zeigte die Partie, dass „unsere Gegner nicht wissen, wie sie gegen uns spielen müssen. Ein gutes Zeichen“.