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Kampf der Kontinente: Wiesberger bereit für Ryder-Cup-Premiere

Die zwölf besten Golfer Europas gegen jene aus den USA – am Freitag startet im US-Bundesstaat Wisconsin der 43. Ryder Cup (live Sky Sport). Er gilt als Mutter aller Kontinentalvergleiche im Sport, wurde 1927 zum ersten Mal ausgetragen. Der nach einem britischen Saatguthändler benannte Bewerb ist einer der prestigeträchtigsten im Weltsport.

90 Jahre jünger ist der Laver Cup im Tennis. Mitinitiator Roger Federer nahm sich den Ryder Cup zum Vorbild, auch ab Freitag steigt in Boston die vierte Auflage (live Eurosport). Was macht die beiden Formate aus? Was sind die Gemeinsamkeiten, was die Unterschiede?

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Wiesberger freut sich

Der aus heimischer Sicht wichtigste Unterschied in diesem Jahr: Während Tennis-Ass Dominic Thiem beim Laver Cup verletzt zuschauen muss, hat es mit Bernd Wiesberger erstmals überhaupt ein Österreicher ins Team Europa geschafft. „Wem beim Debüt nicht die Knie schlottern, der ist tot“, sagte der siebenfache Teilnehmer José María Olazábal (ESP) einst. Der 35-jährige Burgenländer kann es trotzdem kaum erwarten: „Natürlich werde ich versuchen, so viele Punkte wie möglich für das europäische Team zu holen.“ Und im besten Fall wieder mit der Trophäe nach Hause zu fliegen. Europa ist Titelverteidiger, gilt jedoch als Außenseiter. Das US-Team stellt acht Spieler aus den Top 10 der Weltrangliste.

Federer & Co. fehlen

Anders im Tennis. Obwohl mit Djokovic, Nadal und Federer die drei größten Namen in Boston fehlen, gilt das Sextett aus Europa, angeführt von Medwedew, Tsitsipas und Zverev, als klarer Favorit. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es nicht wie im Golf „nur“ gegen die USA geht, sondern gegen den Rest der Welt. Europa hat bisher alle drei Auflagen gewonnen. Gespielt werden neun Einzel und drei Doppel, wobei die Wertigkeit eines Sieges mit jedem Tag steigt.

Wiesberger und seine Kollegen schlagen auf dem Whistling Straits Golf Course in Kohler (benannt nach einer Familie aus dem Bregenzer Wald) ab. An den ersten zwei Tagen werden je vier Doppel im Foursome- und Fourball-Modus gespielt, am Schlusstag folgen zwölf Einzel. Im Fourball spielen beide Golfer im Zweierteam ihren eigenen Ball, das bessere Score pro Loch zählt. Im Foursome schlagen die Spieler im Zweierteam abwechselnd denselben Ball.

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800 Millionen Zuschauer

Aufgestellt wird von den Kapitänen Pádraig Harrington (Europa) und Steve Stricker (USA). Auch beim Laver Cup versuchen berühmte Ex-Profis Einzelsportler zu einem Team zu formen: Björn Borg bei Europa, John McEnroe beim Team World. Einen riesigen Unterschied gibt es in Sachen Preisgeld. Während beim Ryder Cup nicht ein Cent verteilt wird, erhält beim Laver Cup jedes Mitglied des Siegerteams 250.000 Dollar – zuzüglich einer üppigen Antrittsgage je nach Weltranglistenposition.

Bis zu 800 Millionen Menschen werden weltweit den Ryder Cup im Fernsehen verfolgen, damit gehört er zu den medial fünf größten Sportevents der Welt. Da können die Tennis-Asse (noch) nicht mithalten. Ebenso wenig bei der Tatsache, dass für manche Golfstars eine Teilnahme am prestigeträchtigen Teamwettstreit gleichbedeutend mit einem Major-Sieg ist.