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Hochstimmung in der Tiroler Höhenlage

Der eine kommt direkt aus dem Urlaub in Ibiza (Dominic Thiem), der andere hat gerade eine einwöchige Verletzungspause hinter sich gebracht (Andreas Haider-Maurer), wieder ein anderer war am Wochenende in der Tennis-Bundesliga am Ball (Jürgen Melzer), und einer hatte überhaupt etwas ganz anderes im Sinn, bis ihn am Montag der Notruf ereilte und er fluchtartig vom Turnier in San Benedetto del Tronto (Italien) Richtung Kitzbühel abreisen musste.

"Aber wenn man mich im Davis Cup braucht, dann bin ich zur Stelle", sagt Oliver Marach, der kurzfristig für den verletzten Doppelspezialisten Alexander Peya einspringen musste.

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Was für manche auf den ersten Blick vielleicht wie ein bunt zusammengewürfelter Haufen wirken mag, ist in den Augen von Davis Cup-Kapitän Stefan Koubek die "beste Mannschaft, die wir aufbieten können." Und die wird es auch brauchen, um am Wochenende in der Zweitrundenpartie der Europa-Afrika-Zone die Niederlande zu bezwingen. "Schön, dass alle spielen. Wir sind eine Nation, die sich nicht verstecken muss", sagt Jürgen Melzer.

Der Routinier kann sich diesmal auf seinen Auftritt im Doppel konzentrieren, nachdem sich Dominic Thiem bereiterklärt hat, wieder im Davis Cup zu spielen. Der 21-Jährige feiert seine Heimpremiere in diesem Bewerb und ist mit einer großen Portion Zuversicht und Gelassenheit nach Kitzbühel gekommen. Zum einen, "weil ich den ersten Urlaub seit Langem hinter mir habe".

Selbstständigkeit

Vor allem aber, weil er in der aktuellen Weltrangliste als 28. aufscheint – so gut wie noch nie – und mit dem Center Court von Kitzbühel positive Erinnerungen verbindet. "Ich mag’s, in der Höhenlage zu spielen. Das kommt meinem Spiel sicher entgegen", weiß der Finalist des Vorjahrsturniers von Kitzbühel.

Auf dem Papier ist Thiem die klare Nummer eins, als Leader der Mannschaft fühlt er sich deshalb nicht: "Ich muss die Mannschaft nicht führen, da ist jeder selbstständig genug und weiß, was er zu tun hat." Ähnlich sieht es Routinier Melzer: "Ich muss den anderen nicht erklären, wie sie aufschlagen oder returnieren sollen. Was aber schon sehr wichtig ist, das ist eine gute Stimmung. Und die haben wir hier."

Thiem, stellt die Eigeninteressen hinter das Team : "Es wäre ein Traum, wenn ich zwei Punkte beisteuern könnte. Aber ich könnte gut damit leben, wenn ich meine beiden Einzel verliere und wir trotzdem 3:2 gewinnen."