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Nikola Bilyk wechselt schon im Sommer zum THW Kiel

Es gibt nicht viele Sportler, die dem FC Barcelona eine Absage erteilen. Nikola Bilyk hat es getan: Der Handballer aus Wien entschied sich Anfang des Jahres gegen den sechsfachen Champions-League-Sieger aus Spanien und für den dreifachen Titelträger aus Kiel.

Spätestens 2017 sollte das europäische Ausnahmetalent nach Norddeutschland wechseln, in den vergangenen Tagen intensivierte der Topklub aber seine Bemühungen um den Eigenbauspieler der Fivers aus Margareten. Gestern erzielten beide Vereine eine Einigung über einen vorzeitigen Wechsel im Sommer 2016. Natürlich ging es ums Geld. "Die Vorstellungen lagen zunächst nicht nur fünf Euro auseinander", heißt es aus dem zufriedenen Fivers-Management.

Generell sind Ablösen die Ausnahme im Handball. Das zeigt, wie wichtig dem deutschen Vorzeigeklub die rasche Übersiedlung des Österreichers war. "Als ich gehört habe, dass sich die beiden Vereine geeinigt haben, war das einer der glücklichsten Momente meines Lebens", sagt Bilyk.

Bereits in der Vorwoche sicherte sich Kiel die Dienste des steirischen Gummersbach-Legionärs Raul Santos, ebenfalls ab 2016. Wie im österreichischen Nationalteam soll das Duo in Zukunft auch das THW-Spiel mitprägen.

Der 19-jährige Bilyk, dessen Vater Sergiy selbst mit 45 Jahren noch das Fivers-Tor hütet, war immer schon früh dran: Mit 17 Jahren debütierte der Rückraumspieler bereits im A-Nationalteam, im Jänner war er der jüngste Spieler der WM in Katar.

Zu diesem Zeitpunkt hatten ihn die Kieler längst auf dem Radar und lockten das 1,98 Meter große Talent an die Ostsee. Dort wird er in der bestbesuchten Handball-Halle der Welt einlaufen. Die Sparkassen-Arena ist mit 10.285 Besuchern immer ausverkauft. In der österreichischen Fußball-Bundesliga würde dieser Schnitt Rang zwei hinter Rapid bedeuten.

Seine Abschiedstournee im Fivers-Trikot beginnt Nikola Bilyk am Dienstag daheim gegen Bärnbach/Köflach (18 Uhr). Vor 1000 Zusehern.

Der Turnverein Hassee-Winterbek Kiel wurde bereits im Jahr 1904 gegründet. Die Handball-Abteilung feierte Ende der 1940er-Jahre erste Erfolge im Feldhandball. Auch in der Halle avancierten die Norddeutschen rasch zu einem der besten Klubs Deutschlands, der THW ist einer von zwei Vereinen, die seit der Gründung der eingleisigen Bundesliga dabei sind.

Kiel ist deutscher Rekordmeister (20 x) und Rekordpokalsieger (9 x). In der Champions League triumphierte man drei Mal, im Jahr 2007 mit Österreichs Teamkapitän Viktor Szilagyi.