Sport/Fußball

Sechs Jahre nach der EM ist das EM-Stadion fertig

Im Jahr 2008 fand mit der EM-Endrunde in Österreich und der Schweiz das Fußball-Highlight im Alpenraum statt, sechs Jahre nach dem Turnier ist nun endlich auch das Stadion in Klagenfurt, einer der EM-Schauplätze, fertig gebaut.

Gekostet hat das Wörthersee-Stadion samt Sportpark 92 Millionen Euro, mit der Nachnutzung sieht es derzeit aber noch nicht so toll aus. Am Mittwoch rechnet man allerdings mit gut gefüllten Rängen, da bittet Österreichs Nationalmannschaft WM-Starter Uruguay zum Test. Ansonsten weist der Veranstaltungskalender auf der Website derzeit allerdings nur wenige große Events für das heurige Jahr auf. Neben dem ÖFB-Cupfinale am 18. Mai gibt es noch die EM der Justizwache am 2. Juli, ansonsten spielt der Regionalligist SK Austria Klagenfurt die Frühjahrssaison fertig, im Regelfall vor einigen hundert Zuschauern.

Konzertklänge

Eine der größten Sportanlagen Österreichs, wie Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider das Stadion nennt, muss also noch mit Leben erfüllt werden. Schon bald sollen auch Konzertklänge durch die Arena hallen, durch den langen Zeitraum der Fertigstellung konnten für heuer aber keine fixen Vereinbarungen getroffen werden, so lautet jedenfalls die Erklärung für die Leere im Buchungskalender.

Tatsächlich wurde nach dem Ende der Europameisterschaft jahrelang mehr diskutiert als gebaut. Errichtet als Anlage mit nur temporärem Oberrang– so sparte man sich die Umweltverträglichkeitsprüfung – war bald keine Rede mehr von Rückbau.

Politposse

Es folgte eine Politposse. Stadt, Land und Bund schoben Zuständigkeiten und Verantwortungen jahrelang hin und her , bis man sich schließlich darauf einigte, das Stadion mit einem Fassungsvermögen von 30.000 Zuschauern zu belassen und den Oberrang permanent zu machen.

800.000 Euro muss die Landeshauptstadt derzeit pro Jahr zur Erhaltung des Stadions dazuzahlen, mit künftigen Veranstaltungen hofft Klagenfurt, dass sich dieser Subventionsbeitrag bald reduzieren soll.

Ganz im Reinen ist man mit der Causa aber noch immer nicht: Wegen der fehlenden Umweltverträglichkeitsprüfung ist immer noch eine Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof anhängig. Die Klage wurde im Namen von Anrainern eingebracht hat. Die Stadt hofft darauf, dass die Causa für sie gut ausgeht, einen Plan B für den Fall, dass die Beschwerde durchgehen sollte, hat man vorerst nicht.