Sport/Fußball

WM 2014: Brasilien droht eine Bauchlandung

Wie werden die WM-Touristen zu den oft Tausende Kilometer voneinander entfernten WM-Standorten gelangen? Diese Frage ist nach wie vor unbeantwortet. Obwohl Fußballverbandspräsident Ricardo Teixeira der Regierung sofort nach der WM-Vergabe die Worte "Flughäfen, Flughäfen, Flughäfen" ins Stammbuch geschrieben hatte, ergab eine Studie, dass die Erweiterungsarbeiten an neun von zwölf Flughäfen bis zur WM nicht fertig sein werden.

Nationalheld Pelé warnt seine Landsleute: "Brasilien geht ein großes Risiko ein, sich zu blamieren." Zuvor hatte schon FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke den Gastgebern die Rute ins Fenster gestellt: "Ihr habt keine Stadien, ihr habt keine Flughäfen."

Spektakulärstes Negativ-Beispiel ist São Paulo: Nachdem die größte und reichste Stadt Brasiliens mit ihrem Morumbi-Stadion 2010 aus den WM-Planungen geflogen war, soll im Osten der Elf-Millionen-Metropole auf dem Areal des Erstligaklubs Corinthians für umgerechnet 366 Millionen an Steuergeldern eine Pracht-Arena entstehen, in der 2014 die WM-Eröffnung vorgesehen ist. Allerdings steht jetzt schon fest, dass dort eine Generalprobe beim Confederations Cup 2013 nicht möglich sein wird.

Das WM-Finale soll im legendären Maracanã-Stadion von Rio stattfinden, das schon 1950 (damals mit 200.000 Zuschauern gefüllt) Endspiel-Schauplatz gewesen ist. Die Renovierung des Fußballtempels hat bereits 416 Millionen Euro gekostet - doch die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen.