Sport/Fußball

Warum die Austria vor dem Derby gegen Rapid Sorgen hat

Trotz des zweiten Erfolgs im Frühjahr und guten Aussichten im Meistergruppen-Rennen war die Laune bei Michael Wimmer ausbaufähig. Nach dem hart erkämpften 2:1-Heimsieg über Altach stand für den Coach der Austria am Samstagabend eine kritische Analyse des Gesehenen am Programm. Gleich vier Akteure der Startelf könnten am kommenden Sonntag im großen Wiener Derby in Hütteldorf ausfallen. Die Personaldecke scheint vor dem wichtigen Duell mit Rapid gefährlich dünn.

Spätestens, als Marvin Potzmann wegen Adduktorenbeschwerden vom Platz musste, stand Ursachenforschung auf dem Programm. Marvin Martins hatte schon vorher angedeutet, ausgewechselt werden zu wollen. Auch ihn zwickten die Adduktoren. Muharem Huskovic hatte kurz vor Anpfiff passen müssen - nach einem Stich im Adduktorenbereich beim Einschießen. Dass Ersatzmann Alexander Schmidt („Ich wollte schon die Winterjacke anziehen“) mit seinem Führungstor noch zum Faktor für die Hausherren werden sollte, war ein Glücksfall.

Wimmer will die Verletzungen nun „auch selbstkritisch“ analysieren. Mit Blick auf Rapid könnte zumindest Martins wieder fit werden, so seine schnelle Diagnose. Die Leistung seiner nun schon neun Heimspiele ungeschlagenen Mannschaft sah Wimmer insgesamt ausbaufähig: „Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Aber heute hat es mir nicht so gut gefallen, das müssen wir besser machen.“

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Zu Verletzten gesellen sich auch Sperren. Der in der Abwehr erneut stark spielende Johannes Handl fing sich seine fünfte Gelbe Karte ein und ist kommenden Sonntag damit nur Zuschauer. Romeo Vucic beförderte sich nach einer Tätlichkeit ins sportliche Abseits. Es war bereits der siebente Ausschluss für die Violetten in 19 Runden. Für Wimmer, der die „doofe“ Rote Karte für den 21-Jährigen gerechtfertigt sah, „definitiv zu viele. Rote Karten wegen Tätlichkeiten, das darf nicht passieren. Wir können nicht jedes dritte Spiel mit einem Mann weniger spielen, das geht nicht.“ Er kündigte ein Gespräch mit Vucic an.

Dennoch wollte der Bayer auch Erfreuliches hervorheben. Im Derby soll der diese Woche erkrankt fehlende Andreas Gruber wieder dabei sein. Für die Offensive zur Verfügung stünde auch Frans Krätzig. Die Leihgabe vom FC Bayern verbuchte nach seinem Assist in der Vorwoche gegen Hartberg gegen die Altacher in sehenswerter Manier sein erstes Liga-Tor. „So ein Arbeitssieg, der pusht, der schweißt zusammen“, sagte der 21-jährige Linksaußen, der seine Mitspieler in Unterzahl immer wieder nach vorne treiben wollte. „Wir hätten uns vielleicht nicht so reinstellen müssen, aber wichtig ist, dass wir es über die Zeit gebracht haben“, meinte Krätzig im Stil eines Routiniers. Er könnte im Frühjahr noch zu einer echten Größe im Spiel der Austria werden.