Sport/Fußball

Fischer-Aus in Berlin: ÖFB-Spieler Trimmel bekommt neuen Trainer

Der Schweizer Urs Fischer hatte Union Berlin 2018 übernommen und aus der Zweiten Liga bis in die Champions League geführt. Unter dem 57-Jährigen entwickelte sich Union zu einer festen Größe in der deutschen Bundesliga. Nach dem Aufstieg im ersten Jahr führte der Schweizer das Team dreimal in den Europapokal. Zunächst in die Conference League, dann die Europa League und als Krönung in die Champions League, in der die Berliner in dieser Saison auf Braga, Neapel und Real Madrid treffen.

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Trimmel seit 2014 bei Union Berlin

Noch länger als Fischer ist Christopher Trimmel beim Verein. Der 36-jährige Burgenländer wechselte 2014 von Rapid zu Union Berlin. Nach dem 0:4 zuletzt gegen Leverkusen sagte Trimmel, der Mannschaftskapitän: „Wir haben so viele Niederlagen kassiert. Wir müssen uns in sehr vielen Bereichen verbessern, ansonsten wird es schwierig, die Klasse zu halten. Wir werden die Länderspielpause nutzen, um daran zu arbeiten. Alles andere wäre Blödsinn. Es ist angekommen in der Mannschaft, aber wir müssen sehr viel tun, die Klasse zu halten.“ Diese Aussage kritisierte TV-Experte Tim Borowski.

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Ehefrau legte sich mit TV-Experten an

"Die Aussagen sind häufig so gleich seit langer Zeit. Das nervt mich ein bisschen. Ich will nicht, dass Trimmel sagt, man muss jetzt alles auf links drehen. Aber man nimmt das so hin.“ Weswegen wieder Trimmels Ehefrau Arnela sauer reagierte. „So viel Inkompetenz auf einem Fleck ist ja fast unmöglich. Was willst du denn hören, du Vogel?! (…) Besitzt die Frechheit in so einer unfassbaren Drucksituation, in der sich gerade alle befinden, die Interviews zu bemängeln. Empathie fehl am Platz“, schrieb die Spielerfrau in ihrer Instagram-Story.

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Nach Platz 4 in der vergangenen Saison legte der Klub auch in der neuen Spielzeit mit Siegen los. Die ersten drei Saisonspiele gewannen sie, schossen in jedem Spiel sogar vier Tore. Nach dem 4:1 in Darmstadt aber kam die Pleiten-Serie. 12 Spiele in Folge gingen verloren, erst das 1:1 in der vergangenen Woche beim SSC Neapel brachte den ersten Punkt seit August. Danach kassierten sie wieder ein 0:4 in Leverkusen.

➤  Mehr lesen: Debüt in der Champions League mit 36: Trimmel schreibt Geschichte

Doch nach dem Sommer folgte der Absturz, jetzt reagiert der Klub. Es folgt eine Trennung in gegenseitigem Einvernehmen. U19-Trainer Marco Grote übernimmt als Interimstrainer, Co-Trainerin wird Marie-Louise Eta.

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Union-Präsident Zingler erklärte: „Seine Persönlichkeit und seine erfolgreiche Arbeit haben unseren Klub in den vergangenen Jahren geprägt und uns viele neue Möglichkeiten eröffnet. In diesen fünfeinhalb Jahren unserer Zusammenarbeit haben sich Respekt und Vertrauen zwischen uns entwickelt, auf deren Basis wir uns jederzeit offen und ehrlich austauschen konnten. Gemeinsam sind wir nun zu der Überzeugung gelangt, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, einen anderen Weg einzuschlagen.“

Die Situation hat Trainer Urs Fischer viel Kraft gekostet

Fischer nach der Trennung: „Die letzten Wochen haben sehr viel Kraft gekostet. Wir haben viel versucht, die Mannschaft hat viel aufgewendet, aber es hat sich nicht in Ergebnissen ausgezahlt. Für das Vertrauen, das ich hier jederzeit gespürt habe, bin ich sehr dankbar. Trotzdem fühlt es sich richtig an, wenn jetzt eine Veränderung passiert: Manchmal hilft einer Mannschaft eben doch ein anderes Gesicht, eine andere Art der Ansprache, um eine Entwicklung auszulösen.“

Eta ist die erste Co-Trainerin

Als Interimstrainer wird vorerst Unions U19-Trainer Marco Grote die Mannschaft betreuen. Assistiert wird der 51-Jährige von einer Frau, Marie-Louise Eta. Die 32-Jährige sorgt damit für ein Novum in der deutschen Bundesliga. Ob sie am 25. November gegen den FC Augsburg auf der Bank des Schlusslichts sitzen wird, ist aber offen. Dass Union in den kommenden zehn Tagen einen neuen Cheftrainer findet, der seinen eigenen Stab mitbringt, ist alles andere als ausgeschlossen.

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