Wacker-Coach Streiter war entsetzt
Die Schockwirkung hat auch über Nacht nicht nachgelassen. Einen Tag nach dem kapitalen Fehlstart in die Erste Liga regierten bei Michael Streiter immer noch das blanke Entsetzen und die blinde Wut. Mit vielem hatte der Trainer von Wacker Innsbruck gerechnet, aber nicht damit, dass der Bundesliga-Absteiger in der ersten Runde in Mattersburg so eine katastrophale Figur abgeben würde. "Dieses Gesicht habe ich von meiner Mannschaft nicht gekannt und nicht erwartet", gestand Streiter nach dem 0:2 im Burgenland, mit dem die Tiroler am Ende sogar noch gut bedient waren. Drei Mal bewahrte die Stange Wacker vor einem echten Auftaktdebakel. "Nach der gelungenen Vorbereitung habe ich mit so etwas wirklich nicht gerechnet."
Dabei hatte sich Streiter vor dem Saisonstart noch den Mund fusselig geredet und seine Spieler lautstark davor gewarnt, diese Liga auf die leichte Schulter zu nehmen. Doch die Appelle blieben bei seinen Spielern offenbar ungehört. "Wir müssen die Bedingungen und Verhältnisse der Liga annehmen. Das war Versteckspielen, was wir in den ersten 45 Minuten gemacht haben, eine schmerzhafte Lektion."
Vielleicht werden Streiters Rufe nach weiteren Verstärkungen ja nach dem Fehlstart erhört. Der Trainer hätte noch gerne zwei Routiniers in seinem Kader: einen für die Abwehr, in der in Mattersburg Chef Djokic patzte, und einen für das zentrale Mittelfeld. Denn eines ist für Streiter nach dem 0:2 in Mattersburg klar: "Wenn wir weiter so auftreten, kriegen wir Schwierigkeiten."
Einheitsgebot
Falls es für Michael Streiter ein Trost ist: dass Wacker gegen Mattersburg nicht den Funken einer Chance hatte, lag in erster Linie an der Stärke der Hausherren, die einen eindrucksvollen Start hingelegt haben. "Das war eine sehr reife Leistung", sagte Trainer Ivica Vastic. "Es waren gute Kombinationen und guter Fußball, das, woran wir in der Vorbereitung gearbeitet haben." Die Neuzugänge Jano und Onisiwo zeigten, dass sie Verstärkungen sind. "Sie sind gut integriert. Wir haben eine gute Mannschaft", meinte Vastic. Zumal die Spieler den Eindruck vermittelt haben, dass sie eine Einheit sind.
Aufsteiger LASK stellte sich mit einem 2:1-Sieg gegen Kapfenberg in der Liga ein. Enttäuschend war aber die Kulisse im Linzer Stadion, nur 2700 Fans wollten Augenzeugen der Bundesliga-Rückkehr des Traditionsvereins sein. In der vergangenen Saison in der Regionalliga hatten die Linzer bei manchen Spielen einen größeren Heimvorteil. "Ich habe mir mehr Zuschauer erwartet", gestand denn auch Trainer Karl Daxbacher.