Salzburg verliert gegen Altach
Im vergangenen August konnte Salzburg Aufsteiger Altach zu Hause mit 5:0 besiegen. Was damals niemand ahnte: Es war der letzte Auftritt von Sadio Mane im Dress von Red Bull. Kurz danach kam es zum Eklat, der Senegalese ließ seine Kollegen beim Champions-League-Play-off-Spiel in Malmö im Stich und wurde schlussendlich nach Southampton verkauft.
Gegen die Vorarlberger hatte Mane mit seinen Dribblings noch überzeugt, war ein ständiger Unruheherd und konnte auch zwei Treffer vorbereiten. Genau so ein Spielertyp fehlte den Salzburgern gestern beim zweiten Antreten des Aufsteigers in Wals-Siezenheim, der eine 0:1-Niederlage brachte.
Altach-Trainer Damir Canadi hatte seine Mannschaft ähnlich defensiv eingestellt wie schon vergangenen Mittwoch beim Gastspiel bei Rapid, das mit einer Last-Minute-Niederlage geendet hatte. Die Salzburger taten sich aber noch viel schwerer als die Wiener.
Es war ja nicht so, dass der Tabellenführer nicht mit dem Ball immer wieder ins Spieldrittel vor dem Altacher Tor kam, aber immer wieder wurde es einfallslos durch die Mitte versucht, immer wieder blieben die Angriffe am Gewirr der Altacher Beine hängen.
Zu Chancen kam Salzburg nur, wenn der Raum an den Flanken genützt wurde. Zunächst schoss Djuricin Lukse aus kurzer Distanz an (20.), dann zwang Soriano den Altach-Keeper zu einer Glanzparade (39.).
Gegentor in Unterzahl
Nach dem Pause wurde die Aufgabe für Salzburg durch ein einziges Gegentor bereits zur Mission impossible. Altach ging aus dem ersten gefährlichen Konter in Führung. Die Vorarlberger hatten plötzlich eine personelle Überzahl in der Salzburger Hälfte, Tajouri kam frei an den Ball und bezwang Keeper Gulacsi – 0:1 (50.).
Mehr als 40 Minuten hätten die Salzburger noch Zeit gehabt, um den knappen Rückstand aufzuholen. Aber sie benötigten großes Glück, um nicht noch höher in Rückstand zu geraten: Tajouri und Bodul ließen Top-Chancen auf die Entscheidung aus.
Der Meister fand nicht nur nicht zurück ins Spiel, sondern nahm nicht einmal ein Geschenk der Altacher und des Schiedsrichters an: Roth hatte ohne Not Hinteregger leicht gerempelt, der Teamverteidiger nahm die Einladung an und sank theatralisch nieder, Schiedsrichter Muckenhammer entschied trotzdem auf Elfmeter.
Doch bis dieser geschossen werden konnte vergingen Minuten, denn Muckenhammer verwies erst Altach-Coach Canadi und -Teambetreuer Mayer auf die Tribüne, dazu hatte sich Lienhart verletzt und musste vom Platz gebracht werden. Kapitän Soriano bestand den Nerventest nicht und schoss den Elfmeter weit über die Latte (83.).
Es blieb beim 0:1 und der bereits vierten Liga-Heimpleite des Meisters in dieser Saison. Dazu schossen die Salzburger im bewerbsübergreifend 18. Spiel in der Red-Bull-Arena erstmals keinen Treffer. Für Altach war es der zweite Sieg in Serie gegen den Meister und der erste Auswärtssieg nach vier Niederlagen in Folge.
0:1 (50.) Tajouri
Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Caleta-Car, Hinteregger, Ulmer - Minamino (61. Lazaro), Ilsanker (87. Ramalho), Keita, Bruno - Djuricin (61. Berisha), Soriano
Altach: Lukse - Lienhart (84. Gercaliu), Jäger, Netzer, Zwischenbrugger, Schreiner - Tajouri (76. D. Luxbacher), Prokopic, Roth, Kovacec - Bodul (66. Ngwat-Mahop)
Gelbe Karten: Ilsanker, Caleta-Car bzw. Jäger, Netzer