Sport/Fußball

Salzburg schafft den Aufstieg

Die Konstellation in Gruppe F der Europa League war günstig für Salzburg vor dem letzten Spieltag. Man musste nur ein Tor mehr schießen als Slovan Bratislava, um sich aus eigener Kraft für die Runde der letzten 32 zu qualifizieren. Klingt einfach, war es aber nach sechs Minuten ganz und gar nicht mehr.

Denn zu diesem Zeitpunkt lag der abgeschlagene Gruppenletzte, der davor in fünf Spielen gerade einmal einen Treffer erzielt hatte, schon mit 2:0 in Führung.

Zunächst hatte der schwedische Schiedsrichter Johannesson bei einer Attacke von Lacny an Hierländer weiterspielen lassen. „Das war ein klares Foul“, sagte der Gefoulte. Der Slovan-Offensivspieler lief aufs Tor zu und traf zum 1:0 (3.). Drei Minuten später war Lacny wieder erfolgreich. Dieses Mal nützte er einen Stellungsfehler von Pasanen aus, der statt des Gesperrten Leitgeb Kapitän war, und einen Patzer von Keeper Walke – 2:0.

Der Spielstand schien aber halb so schlimm. Denn im Parallelspiel lag Salzburg-Konkurrent Paris St-Germain gegen Bilbao 0:1 zurück. Salzburg war weiter auf dem zweiten Rang, weil die noch immer punktegleichen Pariser im entscheidenden direkten Duell schlechter abgeschnitten hatten.

Ein Handselfmeter brachte die geschockten Salzburger zurück ins Spiel, Jantscher hatte diesen mit etwas Glück verwertet (19.). Zwei Minuten später wäre Salzburg trotzdem draußen gewesen, denn in Paris fiel der Ausgleich.

Anfängerfehler

Österreichs Vizemeister war gefordert. Und brauchte nur drei Minuten, um zurückzuschlagen. Leonardo traf nach einem Solo zum 2:2. „Einer war für den anderen da. Dann muss man auch nicht auf Paris schauen“, erklärte Stefan Maierhofer die Marschroute.

Mit dem 2:2 begann das Spiel von vorne. Salzburg reichte nun wieder ein Tor, um aus eigener Kraft aufzusteigen. Doch Slovan war bis zur Pause der neuerlichen Führung näher, weil die Defensive weiter Anfängerfehler en masse beging.

Zur Pause wusste Trainer Moniz, der immer über den Zwischenstand in Paris informiert war, dass Salzburg unbedingt ein drittes Tor brauchte, denn PSG war noch in der ersten Hälfte in Führung gegangen.

Am Spielgeschehen änderte sich weiter wenig. Salzburg konnte keinen Druck erzeugen. Doch dann bekam man Hilfe vom Gegner. Slovan-Verteidiger Had lenkte einen Jantscher-Querpass ins eigene Tor (52.).

Salzburg hatte durch das 3:2 erstmals aus eigener Kraft den Aufstieg geschafft. Kurz danach durften die mehr als 1000 in die slowakische Hauptstadt mitgereisten Fans noch einmal jubeln. In Paris war nämlich der Ausgleich für Bilbao gefallen. PSG brauchte nun einen eigenen Treffer und den Ausgleich in Bratislava.

Sitzer

Jantscher hätte die Aufstiegsfrage zwölf Minuten vor Schluss entscheiden können. Doch der auffälligste Salzburger traf nicht ins leere Tor, weil sich der Ball versprungen hatte (78.).

Das Zittern ging also weiter, auch weil PSG fünf Minuten vor Schluss erneut in Führung gegangen war – übrigens ebenfalls durch ein Eigentor. Dass in Paris auch noch das 4:2 fiel, war egal, denn in Bratislava brachte Salzburg den Sieg über die dreiminütige Nachspielzeit.

„Die Mannschaft hat wirklich Charakter gezeigt. Aber wir haben Fehler gemacht, die uns eigentlich nicht passieren dürften“, meinte ein erleichterter Moniz.

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