Salzburg sucht weiter die Form und zeigt vor der Champions League Nerven
Salzburg sucht weiter vergeblich nach der Form. Die Leichtigkeit ist längst abhandengekommen. In den vergangenen sechs Ligaspielen gelang dem früheren Serienmeister viermal kein Tor.
Das 0:0 gegen Tabellenschlusslicht GAK musste am Samstag nach langer Unterzahl sogar als kleiner Erfolg verbucht werden. Trainer Pep Lijnders und sein Team hoffen dennoch darauf, dass am Mittwoch (21.00 Uhr) in der Champions League bei Feyenoord Rotterdam die Trendwende gelingt. Aber die Aussagen klingen ein wenig nach Durchhalteparolen.
„Ich erwarte und glaube auch daran, dass es im nächsten Spiel besser wird“, sagte Verteidiger Aleksa Terzic nach der Nullnummer gegen den in der Bundesliga immer noch sieglosen Aufsteiger. „Die Mannschaft ist gut, in der Mannschaft ist genug Qualität. Es ist noch alles möglich in der Champions League."
Allerdings haben sich die Bullen auch in der Königsklasse durch Pleiten gegen Sparta Prag (0:3), Stade Brest (0:4) und Dinamo Zagreb (0:2) in die Bredouille manövriert. Der Aufstieg ist kurz vor Hälfte der Ligaphase in weite Ferne gerückt.
„Wir können ohne Druck hinfahren“, meinte Torhüter Alexander Schlager, der nach seinem Liga-Comeback in Rotterdam gesperrt fehlt. „Es muss alles perfekt passen. Unsere Erwartungshaltung ist aber klar: Wir wollen etwas mitnehmen.“
Salzburgs Motor stottert. In der Liga gelangen in den jüngsten sieben Partien nur zwei Siege. Außerdem zeigen die Verantwortlichen Nerven.
Nach Gelb-Rot wegen Kritik muss Lijnders nächste Woche im Gastspiel bei Blau-Weiß Linz auf die Tribüne. Er hätte lediglich zum vierten Offiziellen gesagt, dass der Schiedsrichter „wirklich keine gute Leistung“ geboten habe, behauptete der Niederländer. Dafür gab es Gelb - und für den folgenden Applaus noch einmal.
Lijnders: „Ich glaube, was ich gesagt habe, stimmt. Aber am Ende hätte ich nicht klatschen sollen.
Rotfoul vom 17-jährigen Verteidiger
Ausgeschlossen wurde bei seiner Liga-Startelf-Premiere schon kurz vor der Pause auch Joane Gadou. „Das passiert vielen Innenverteidigern im Lauf ihrer Karriere“, sagte Lijnders über das Rotfoul des 17-Jährigen. „Normalerweise passiert es aber nur einmal, also hoffentlich war es das.“
Was man für das Feyenoord-Spiel mitnehmen könne? „Mit derselben Leidenschaft und demselben Herz spielen wie mit zehn Mann - und am Ende sicherstellen, dass wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen. Die Chance hätten wir gehabt. Es ist schade, dass uns das nicht gelungen ist. Das schmerzt am meisten.“
Schutz durch Klopp
Sorgen um seinen Job muss sich Lijnders nach dem Red-Bull-Coup mit Jürgen Klopp nicht machen. Der frühere Liverpool-Chef beginnt am 1. Jänner als "Oberboss" im Fußball und will sicher noch mit seinem ehemaligen Assistenten zusammenarbeiten.
„Pep braucht keine Rückendeckung, er steht auch überhaupt nicht zur Diskussion“, betonte Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter in einem Sky-Interview. Er spüre große Rückendeckung von Hauptsponsor Red Bull, erklärte Reiter.
Ziel sei es, mit neuen Ansätzen - etwa jenem, auch wieder erfahrenere Spieler in den Kader dazuzuholen - die Liga wieder zu dominieren. „Der Prozess wird Zeit dauern, das ist mir klar.“
GAK-Trainer Poms: "Sehr, sehr gut"
Der GAK befindet sich in einem ebensolchen. Neben dem Cup-Aus gegen Schwarz-Weiß Bregenz (1:2) gab es unter Neo-Trainer Rene Poms achtbare Remis gegen die Topteams Rapid (1:1) und Salzburg. „Die Mannschaft arbeitet sehr, sehr gut. Auch das Cupspiel hat mir viele Aufschlüsse gegeben“, sagte Poms.
Kommenden Samstag will sein Team den Bann endlich brechen. Man hätte schon in Salzburg genug Chancen vorgefunden, meinte Offensivmann Dominik Frieser. „Gegen WSG Tirol wird es endlich Zeit, den ersten Sieg einzufahren.“
Remis im Duell um Top-6
LASK-Trainer Markus Schopp trauerte nach dem 1:1 beim Wiedersehen mit seinem Ex-Club TSV Hartberg ebenfalls verlorenen Zählern nach. „Wenn wir die gesamten 90 Minuten betrachten, denke ich, dass drei Punkte verdient gewesen wären. Wenn wir uns was vorwerfen können, dann dass wir das Tor nicht gemacht haben“, sagte der Anfang September aus der Oststeiermark nach Linz gewechselte Coach.
Seither hat sich der LASK stabilisiert und ist mitten im Rennen um einen Platz in der Meistergruppe. „Heuer ist alles sehr eng zusammen. Die Abstände sind nicht so groß“, meinte Schopp.
Noch besser läuft es in Hartberg seit der Trainer-Rochade. Unter Manfred Schmid holte der TSV 13 von 18 möglichen Punkten und wahrte mit dem Auswärtsremis auch den Zwei-Punkte-Vorsprung auf die Linzer. „Der Punkt hilft uns beim Ziel Top-Sechs“, erklärte Schmid.
„16 Punkte ist sehr passabel“, sagte Kapitän Jürgen Heil zur bisherigen Ausbeute und stellte klar, dass die Ambitionen beim Tabellensechsten weiter hoch sind: „Wir gehören dorthin, wir haben super Qualität.“