Sport/Fußball

Rückwirkend ekelhaft

Salzburg ist gegen Düdelingen aus der Champions-League-Qualifikation gepurzelt. Na und? Ein unfassbares sportliches Versagen zwar, aber nicht mehr als der Furz einer Wörthersee-Ente im Vergleich zum politischen Skandal, der momentan in Kärnten tobt.

Wie ein Kartenhaus zusammengekracht ist längst nicht nur ein Schmuckkästchen von einem Stadion, das sich irreführend Wörthersee-Arena nennt. Zerbröselt ist vor allem die Fassade einer immer lächelnden, Menschennähe vorgaukelnden Partie, die ins Trikot einer das Volk vertretenden Partei geschlüpft ist. Getreten wurde auch der Fußball. Endergebnis: Drei in die Pleite geschlitterte Bundesligaklubs und eine Stadion-Ruine, einst hoch gepriesen als wichtigste Errungenschaft der EURO 2008. Korruptionsverdacht kam auf. Bei der Namensgebung des Stadions, sowie beim Sponsoring des SK Austria Kärnten.

Was Salzburg und Herr Mateschitz mit ihrem Geld anstellen, ist dem österreichischen Fußball nicht immer förderlich. Aber selbst bei Betrachtung aus sämtlichen Perspektiven bleibt es die Privatsache des Herrn Mateschitz.

Die jüngsten Entwicklungen in Kärnten hingegen verursachen neuerlichen Brechreiz, erinnert man sich an all die politischen Winkelzüge, die in der Vergangenheit nicht selten von einem Richter abgepfiffen werden mussten. Untaugliche Versuche, dem Volk im Zuge der ekelerregenden Selbstinszenierung auch zum Konsum seines liebsten Spiels zu verhelfen. Schlecht für Kärnten, erniedrigend auch für den österreichischen Fußball.

Nicht von ungefähr hat sich der kroatische Wolfsberg-Trainer Nenad Bjelica in einem Interview zur Aussage bemüßigt gefühlt, sein Klub wolle künftig auch das Image Kärntens verbessern. Ehrenwert ein solcher Plan, langwierig mit Sicherheit seine Ausführung.

bernhard.hanisch@kurier.at

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