Sport/Fußball

Kater nach dem Fest? Die Titel-Feier könnte für Spanien ein Nachspiel haben

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) leitet nach der Feier der spanischen Europameister Ermittlungen gegen Kapitän Álvaro Morata und Rodrigo Hernández Cascante (Rodri) ein. Ein Ethik- und Disziplinarinspektor werde ernannt, wie die UEFA mitteilte, um einen möglichen Verstoß der beiden gegen die Disziplinarordnung „im Zusammenhang mit dem Verhalten während der öffentlichen Präsentation“ der EM-Trophäe am Montagabend in Madrid zu untersuchen.

Bei der Feier der spanischen Nationalelf nach ihrem vierten Titelgewinn war es zu Irritationen gekommen. Morata stellte die Spieler auf der Bühne einzeln vor. Als Rechtsverteidiger Dani Carvajal dran war, versuchte sich Morata über Jamal Musiala lustig zu machen. Er nannte Carvajal, der Musiala gefoult hatte, einen „Pitbull“, fragte schnippisch: „Wo ist Musiala? Wo ist er?“ und setzte hinzu: „Der beste Rechtsverteidiger der Welt, Dani Carvajal!“.

Auch Finalgegner England bekam sein Fett weg. Rodri bemühte mehrmals den bekannten Schlachtruf spanischer Fans, mit dem sie englische Kontrahenten zu sekkieren pflegen: „Gibraltar ist spanisch“, sang der 28-Jährige und viele seiner Mitspieler sowie Fans stimmten mit ein.

Gibraltar ist seit mehr als drei Jahrhunderten ein Zankapfel zwischen Madrid und London. Das Gebiet am Südzipfel der Iberischen Halbinsel wurde 1704 vom Vereinigten Königreich in Besitz genommen. Spanien betrachtet Gibraltar als illegal besetztes Gebiet.