Rapids Reifeprüfung für Fortgeschrittene
Von Alexander Huber
Schick im dunklen Klubanzug mit grüner Krawatte, etwas aufgeregt, aber auch spürbar zuversichtlich versammelte sich das Betreuerteam von Rapid am Flughafen Schwechat zur ersten Europacup-Reise nach 14 Monaten im Amt. "Darauf haben wir seit dem ersten Tag an hingearbeitet, der Europacup ist für uns besonders wichtig", sagt Cheftrainer Peter Schöttel vor seiner Premiere, die auch ein Jubiläum ist. Auf 49 internationale Auftritte als Rapid-Spieler folgt mit dem Hinspiel der zweiten Quali-Runde zur Europa League in Novi Sad für den 45-Jährigen der 50. Einsatz in einer entscheidenden Position.
Unter Schöttels Spielern ist der Umbruch nach den erfolgreichen Europa-League-Versuchen der Ära Pacult nicht zu übersehen. Mehr als die Hälfte jener Mannschaft, die am Donnerstag (21 Uhr, ORFeins live) den Dritten aus Serbien fordert, wird zum ersten Mal für die Grünen von Beginn an im Europacup einlaufen. Vor Goalie Königshofer verteidigt mit Gerson ein weiterer Debütant. In der Offensive sind Burgstaller und Boyd zwar Länderspiel-erfahren, im internationalen Geschäft aber Novizen. Im Zentrum kann Ildiz immerhin auf einen Kurzeinsatz 2009 gegen Celtic verweisen. Der 21-jährige Drazan wirkt da mit seinem 20. Europacup-Auftritt wie ein abgebrühter Routinier.
Debüt
Weil bei Novi Sad von Schöttel "die größten Stärken in der Offensive" ausgemacht wurden, gibt Rechtsverteidiger Michael Schimpelsberger in einer etwas vorsichtigeren Variante sein Debüt in dieser Saison und auch im Europacup für Rapid. "Der Konkurrenzkampf ist heftig. Vor zwei Wochen war ich nicht im Kader, diesmal hat es Grozurek erwischt. Aber das gehört bei Rapid dazu, wir sind eben nicht in Ried", sagt der 21-Jährige, der mit seinem Champions-League-Einsatz für Twente 2010 tatsächlich schon zu den Erfahreneren zählt. Sorgen bereitet das Schöttel keineswegs: "Trotz der Jugend sind wir viel gefestigter und in der Entwicklung fortgeschrittener als vor einem Jahr." Mit dem Auftakt in Novi Sad, dem Derby, dem Rückspiel in einer Woche und der Revanche in Salzburg warten in elf Tagen vier Tests bei der Reifeprüfung für Fortgeschrittene.
Schöttel: "Jetzt müssen wir uns nach dem gelungenen Saisonstart so richtig beweisen. Und darauf freuen wir uns."
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