Sport/Fußball

Rapid-Trainersuche: Kühbauer und einige Überraschungen

Goran Djuricin wusste, was los ist. Der Rapid-Trainer ging nach dem 0:2 gegen den SKN direkt aufs Spielfeld, umarmte so viele seiner Spieler wie möglich. Von seinem Kapitän Stefan Schwab verabschiedete sich der Wiener.

Noch vor der Pressekonferenz wurde Djuricin von Sportdirektor Fredy Bickel freigestellt. „Gogo wäre auch auf uns zugekommen. Es tut weh, es ist aber jetzt für alle die richtige Entscheidung. Er hat vollstes Verständnis, dass wir die Leine ziehen müssen“, sagte der Schweizer.

„Es tut uns sehr leid für den Trainer. Er hat Tag und Nacht gearbeitet, uns bis zuletzt voll erreicht. Aber wir haben aus dieser Negativspirale in der Liga nicht mehr herausgefunden“, erklärte Schwab. „Der Wille war da, aber nicht die Lösungen gegen den SKN“, meinte auch Mario Sonnleitner. Der Ex-Trainer wollte sein Ende noch nicht kommentieren.

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Kandidat Kühbauer

Didi verbat sich verständlicherweise Fragen zu seiner Zukunft. Der SKN-Trainer gilt selbst als möglicher (aufgrund des laufenden Vertrages aber teurer) Nachfolger von Djuricin: „Es tut mir leid für Gogo, aber das ist das Geschäft. Unser Matchplan ist aufgegangen.“

Bickel wird – sofern das St. Pölten erlaubt – mit Kühbauer reden, aber erst nach der Präsidiumssitzung am Montagabend zu seinen Plänen Stellung nehmen. Wer könnte der Neue auf dem heißen Stuhl in Hütteldorf werden? Auffällig ist, wie viele der „üblichen Verdächtigen“ es sicher nicht werden:

- Zoran Barisic wäre nach seiner Versöhnung mit Präsident Krammer ein Top-Kandidat gewesen, ist aber seit einem Monat in Ljubljana.

- Urs Fischer war ein erfolgreicher Weggefährte von Bickel, ist Basels letzter Meistertrainer, mittlerweile aber erfolgreich bei Union Berlin.

- Marcel Koller zählt zu den Freunden Bickels, mag auch nach seiner Zeit als Teamchef von Österreich Wien, ist aber bei Basel unter Vertrag.

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- Peter Stöger war beim Rapid-Test gegen den HSV zu Gast und wurde auch kontaktiert. Der Ex-Dortmund-Trainer will aber demnächst wieder im Ausland arbeiten.

- Andreas Herzog war bei Rapid stets ein Kandidat, ist aber in Israel Teamchef.

- Peter Pacult hat sich via Sky selbst ins Gespräch gebracht, es wird aber nicht zu einer Rückkehr kommen.

Tatsächlich hat Bickel – bei aller Verbundenheit zu Djuricin – in den letzten Wochen potenzielle Kandidaten analysiert. Mit einem „Mr. X“ aus dem Ausland dürfte es neben Kühbauer auch einen ernsthaften Kandidaten geben. „Diese Mannschaft ist intelligent und sensibel. Ich habe im Kopf, welchen Trainer sie benötigt. Der muss auch mit dem Umfeld umgehen können“, meint Bickel.

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Klausel bei Glasner?

KURIER-Informationen zufolge könnte es aber auch einen Überraschungskandidaten geben: LASK-Erfolgstrainer Oliver Glasner soll eine Ausstiegsklausel besitzen, könnte sich also zumindest die Vorstellungen aus Hütteldorf anhören.

Vorerst leiten die beiden Assistenten Hickersberger und Bernhard das Training. Am Dienstag wird verkündet, ob es vor der Reise nach Glasgow eine Lösung gibt.

Davor will sich Bickel bei Djuricin bedanken: „Unglaublich, wie er alles weggesteckt hat und trotzdem seinen Mann gestellt hat.“