Kühbauer nach Rapid-Pleite sauer: "Kein Team hat diese Belastung"
Erstmals seit sechs Spielen verließen die Rapidler Altach am Sonntag wieder als Verlierer. Die Stimmung von Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer war dementsprechend. "Wenn du eigentlich das Spiel über die gesamte Zeit kontrollierst, die weitaus bessere Mannschaft bist und trotzdem als Verlierer vom Platz gehst, dann ist das ärgerlich", resümierte der Burgenländer. Im Sky-Interview reagierte er gereizt auf Fragen, was sicher auch mit dem verpatzten Saisonstart zu tun hat. In der Liga hatte man nach vier Runden zuletzt in der Saison 1994/95 weniger Punkte auf dem Konto. Damals waren es drei. Zum Vergleich: Vergangene Saison hielt man bei zehn Zählern.
Zum letztlich spielentscheidenden Hands-Elfmeter in der 91. Minute hielt sich der Burgenländer zurück, denn „die Situation beim Handspiel von Knasmüllner habe ich nicht gesehen. Natürlich soll das nicht passieren, aber ich habe es nicht gesehen, deshalb will ich nichts dazu sagen".
Klar ist jedenfalls: „Wir hätten den einen oder anderen Pass besser spielen müssen, wir müssen uns steigern.“ Die Partie hätte freilich noch 2:2 ausgehen können, doch Kitagawa brachte bei einer Top-Doppelchance den Ball nicht im Altacher Tor unter (93.).
Damit gab es vor dem wichtigen Europacup-Duell mit Sorja Luhansk aus der Ukraine einen Rückschlag für die Hütteldorfer. "Wir haben den Ball nicht gut genug gespielt, aber ich denke doch, dass sie das Spiel bis zum 1:1 super unter Kontrolle gehabt haben. Immer zu sagen, wir kommen hierher und hauen alles weg - so ist es nicht", schilderte Kühbauer seine Sicht. Für sein Team war es das neunte Pflichtspiel seit Mitte Juli. Für den Rapid-Trainer ein Mitgrund für die aktuelle Situation. "Keine Mannschaft in Österreich hat diese Belastung gehabt wie wir im Moment. Da will ich die Spieler nicht in Schutz nehmen, da muss man die Kritik hinnehmen", sagte der Rapid-Trainer.
Canadi sah ein „geiles Spiel"
Altach-Trainer Damir Canadi war nach dem 2:1-Erfolg sehr zufrieden: „Nach 90 Minuten war der Sieg sehr verdient." Kleine Einschränkung: „Nur in den ersten 20 Minuten haben wir gebraucht, bis wir ins Spiel gefunden hatten."
„Dann waren wir richtig gut im Spiel, haben die Räume gut geschlossen und fast keine Torchance von Rapid zugelassen. Bei der Situation von Fountas haben wir auch Glück gehabt, dass wir die überstehen. Wir hätten uns schon vor der Pause ein Tor verdient. In der Halbzeit haben wir angesprochen, dass wir mutig draufbleiben. Leider sind wir dann durch einen Freistoß in Rückstand geraten."
Danach aber lief es für den Coach der Vorarlberger nach Wunsch: „Dann haben wir eine Winner-Mentalität gezeigt mit den Fans im Rücken. Gegen Schluss war es ein richtig geiles Spiel. Die Zuschauer gehen glücklich nach Hause, so ein Spiel bleibt für die Fans und uns in Erinnerung.“