Rapid baut auf den Jugendstil
Von Alexander Huber
Die jugendlichen Züge im Gesicht des 17-jährigen Louis Schaub fallen auf. Genauso wie der noch etwas schmächtige Körper des 19-jährigen Kristijan Dobras. Der 20-jährige Neuzugang Gerson spielt im Rapid-Training hingegen nicht nur wie ein abgebrühter Abwehr-Profi, er hat auch eine dementsprechend athletische Figur.
"Es ist schon ein anderes Arbeiten als im ersten Jahr bei Rapid", sagt Peter Schöttel und meint das durchaus positiv. Der Cheftrainer bekannte sich zur Talenteförderung und setzte auch eine massive Kaderverjüngung durch. Sehr zur Freude von Amateure-Trainer Zoran Barisic, der beim Training im Prater zuschaut und bei Fitness-Coach Dritan Baholli die neuesten Eindrücke über die von Barisic aufgebauten Talente abfragt. "Wenn ich mir das so anschaue, war die vergangene eine erfolgreiche Saison", sagt Barisic und denkt dabei nur in zweiter Linie an den Vizemeister-Titel in der Ostliga.
Wichtiger ist die positive Entwicklung der früheren Amateure Dau (Tor), Behrendt (Innenverteidigung), Dobras (Mittelfeld) und Schaub (Flügelstürmer). Grozurek und Wydra wurden ja bereits im Winter zu den Profis "exportiert".
Nachwuchs-Team
Rapid könnte mit dem aktuellen Profi-Kader – solange der Transfer von Christopher Drazan, 21, zu Kaiserslautern nicht über die Bühne ist – sogar eine komplette U-21-Elf aufbieten. Ein Blick auf die Qualität der Hoffnungsträger lässt auf die Bundesliga-Tauglichkeit dieses fiktiven Teams schließen.
"Wir haben Routine abgegeben und hungrige, unbekümmerte Talente dazugenommen", sagt Schöttel, der die technischen Fähigkeiten der Neuen herausstreicht: "Letztes Jahr wollten wir dynamischer werden. Jetzt gilt es, attraktiver und kreativer zu spielen – vor allem im Hanappi-Stadion gegen defensive Gegner. Genau dafür sind solche Spielertypen auch nötig." Der sonst betont vorsichtige Peter Schöttel ist optimistisch und scherzt: "Wir sind auf einem guten Weg. Davon wird auch noch mein Nachfolger profitieren."
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