Sport/Fußball

Patrick Pentz: Ein Veilchen blüht im Austria-Tor

Unaufgeregt, souverän, überzeugend. Die nach dem Spiel geäußerten Adjektive bescheinigten Austria-Torhüter Patrick Pentz eine sehr gute Leistung beim 0:0 der Wiener in Salzburg. Für Franz Gruber, den violetten Torwart-Trainer, kam der Auftritt seines erst 20-jährigen Schützlings freilich wenig überraschend, arbeitet er doch schon seit viereinhalb Jahren mit Pentz zusammen. "Nach zwei Tagen Probetraining hatten wir uns entschieden. In Salzburg hatte er eine gute Ausbildung genossen, auch von seinem Vater." Der ist nämlich selbst Tormann-Trainer.

Zum wiederholten Male wurde ein junger Austria-Tormann ins kalte Wasser gestoßen, ohne dass er unterging. Das war bei Almer, Lindner und auch Hadzikic so. Ein Umstand, der sicherlich für Grubers Arbeit spricht. Nun vertritt Pentz den verletzten Hadzikic auch in der Europa League am Donnerstag in Athen. Gruber äußert keinerlei Bedenken vor dem Hit vor vielen Zuschauern. "Pentz ist ein Lauser, der sich nicht viel pfeift, höflich und zuverlässig ist." Das erlebte auch Ex-Kapitän Manuel Ortlechner, als er noch für die Austria Amateure spielte und bei seinem Wohnungsumzug einen Hilferuf in der WhatsApp-Gruppe ausstieß. Pentz war sofort zur Stelle, diesmal mit anderen Handschuhen. Ortlechner: "Er hat den ganzen Tag gelacht, er ist ein extrem positiver Typ."

Unbekümmert

Pentz’ größtes Plus ist sein fußballerisches Können: Gruber vergleicht ihn vom Typ her mit Barcelonas Ter Stegen. "Er ist ruhig am Ball und denkt nicht viel nach." Im Unterschied zum etwas selbstkritischeren Hadzikic, an dem Fehler um eine Spur länger nagen können. Austrias Nummer eins verspürte nach dem Ausfall von Almer auch zuletzt mehr Druck, den Pentz noch lange nicht hat. Auch beim Gastspiel in Athen nicht. Gruber: "Er ist richtig geil darauf, Fußball zu spielen. Das merkt man in den Gesprächen, in den Trainings. Da ist es ihm sicher auch egal, dass in Athen viele Zuschauer kommen werden. Solche Momente genießt er." Vielleicht so lange, bis Hadzikic wieder fit ist.

Der Talente nicht genug, wartet hinter Patrick Pentz laut Gruber mit Mirko Kos der nächste vielversprechende Tormann in Violett.