Party, Pfiffe und Demir: Austria mit Achtungserfolg gegen Galatasaray
Daheim ist, wo man auch ausgepfiffen werden kann. Die Wiener Austria absolvierte am Freitagabend in der Generali Arena zu Favoriten auf dem Papier ein Heimspiel gegen Galatasaray Istanbul, allerdings war man in Unterzahl.
Von den knapp 10.000 Fans im Stadion drückten mindestens 6.000 Galatasaray die Daumen, feuerten den türkischen Meister lautstark an und pfiffen auf die Austrianer. Viele Anhänger mit türkischen Wurzeln, die in Wien wohnen, nützten die vielleicht einmalige Chance ihre Mannschaft auch live spielen zu sehen.
Die Party startete am Reumannplatz mit dem Zünden eines Rauchtopfes. Zwei U-Bahn-Stationen weiter, oben am Verteilerkreis, wurden Gala-Trikots in allen Variationen zur Schau gestellt. Die Anreise gestaltete sich ruhig und friedlich. Die strikte Sektoren-Trennung im Stadion funktionierte nicht wirklich, Gala-Anhänger saßen auch auf der Südtribüne, die nur für Austrianer vorgesehen gewesen wäre. Da dürften violette Mitglieder und Abonnenten ihr Vorkaufsrecht zu einem Weiterverkauf genützt haben.
Demir von Beginn an
Ex-Rapidler Yusuf Demir, der bisher bei Galatasaray eine Nebenrolle gespielt hat und eventuell weiterverkauft werden soll, durfte in Wien beim einstigen Erzrivalen in der Startelf antreten und wurde wiederum von den Austria-Fans herzhaft ausgepfiffen. Sein Beitrag zum Spiel war überschaubar.
Der Unterschied zwischen dem Champions-League-Team „Gala“ und der Austria war zwar mit freiem Auge ersichtlich, doch die Wiener machten über weite Strecken keine schlechte Figur. James Holland, nicht unbedingt als Torjäger bekannt, sorgte mit einem schönen Schuss gar für die Führung. Für den Sieg reichte es nicht, da zunächst Meisl die Rote Karte (Torraub) sah und Yilmaz im Finish noch zum 1:1 traf.
Der emotionale und friedliche Fußballabend in Wien-Favoriten wurde am Ende zu einem Achtungserfolg für die Wiener Austria.
Doppel-Sieg von Sturm
Vize-Meister Sturm Graz hat indes gleich zwei Testspielsiege eingefahren. Zunächst schlug die Truppe von Trainer Christian Ilzer in Messendorf Partizan Belgrad 2:1, wobei Jakob Jantscher als Torschütze via Elfmeter in Erscheinung trat. Danach behielten die Grazer in Friedberg gegen Aris Limassol mit 2:0 die Oberhand. Trainer Ilzer war trotzdem nicht zu 100 Prozent glücklich. "Es war ein intensiver Testspieltag. Ich bin heute nicht rundum zufrieden, da ich ein paar Dinge gesehen habe, die wir in den nächsten Wochen noch verbessern müssen."
Der LASK besiegte Debrecen in Pasching mit 4:2. Für den LASK traf neben Robert Zulj, Marin Ljubicic und Branko Jovicic mit Elias Havel ebenfalls eine Neuverpflichtung. "Im ersten Durchgang haben wir uns schwergetan durchzukommen. Im zweiten Durchgang waren wir dann wesentlich griffiger", resümierte Neo-Trainer Thomas Sageder.
Die WSG Tirol gewann unterdessen in Wattens gegen den deutschen Drittligisten Sandhausen 2:1. Nik Prelec schoss die Silberberger-Elf beim ersten Auftritt im neuen Heimtrikot mit einem Doppelpack zum Sieg. Eine 1:2-Testspielniederlage kassierte hingegen der WAC in Wolfsberg gegen Al Hilal.