Foda nach EM-Aufstieg: "Ich kenne mich ja etwas aus im Fußball"
Teamchef Franco Foda ist ein zurückhaltender Mensch. So emotional wie beim Jubel nach dem 1:0 gegen die Ukraine war der Deutsche in der Öffentlichkeit noch selten zu sehen. Gelöst präsentierte sich Foda auch beim anschließenden ORF-Interview. Auf die Fragen nach den Umstellungen des Systems und der geglückten Positionierung von David Alaba als Linksverteidiger sagte der siegreiche Trainer: "Ich kenne mich ja etwas aus im Fußball."
Ganz leicht ließ der frühere Sturm-Coach seine Genugtuung erkennen, aber schnell war Foda im ORF-Interview wieder auf gewohnten Pfaden unterwegs: „Wir waren überzeugt, dass wir es heute schaffen können. Wir wollten Geschichte schreiben, das ist der Mannschaft eindrücklich gelungen. Da kann man als Teamchef stolz auf die Mannschaft sein. Wie mutig sie war, sie hat mit Überzeugung Fußball gespielt.“
Nur der Baumgartner-Wechsel bereitete leichte Sorgen: „Wir mussten ihn vom Platz nehmen, Hinteregger hat in der Pause gesagt, dass er Probleme hat, Arnautovic hat lange nicht gespielt. Wir mussten vorsichtig mit den Auswechslungen sein.“
Und nun wird gefeiert und regeneriert. Danach wird Italien gefordert: „Wenn wir im Achtelfinale sind, möchten wir alles versuchen, um auch das Viertelfinale zu erreichen.“
Baumgartner erinnert sich
Das größte Rätsel des Spiels war: Konnte sich der Torschütze an das Tor erinnern? Christoph Baumgartner dazu: „Ja. Ich kann mich an das Tor erinnern. Ich habe erst danach immer mehr Druck im Kopf bekommen. Ich kann es noch nicht ganz realisieren. Was noch dazu kommt, ist, dass mir der Schädel richtig weh tut.“ Und er empfahl auch den Fans so richtig zu feiern: „Wir alle haben eine schwere Zeit gehabt mit dem Corona-Dreck, genießt es jetzt.“
Florian Grillitsch wurde zum besten Spieler gewählt und freut sich auf die Italiener: „Gibt es was Schöneres? Auf so etwas arbeitet man hin, schon als Kind. Jetzt feiern wir erst einmal.“
Tormann Daniel Bachmann betonte: „Es gibt keine größere Fußballbühne als das Wembley in London. Es war das beste Spiel, seit ich im Team bin. Wir hätten mit 4:0 in die Pause gehen können.“
Kapitän David Alaba: „Was überragend war, war die Einstellung und die Mentalität. Wir haben das Ziel nicht aus den Augen verloren. Wir haben es verdient, in das Achtelfinale einzuziehen. Dass wir es unbedingt wollten, war der Schlüssel.“
Etwas unglücklich im Spiel, aber sehr bemüht zeigte sich Marko Arnautovic: „Am Ende war es schon brutal. Jetzt bin ich überglücklich. Vielen haben gezweifelt, niemand hat uns den Aufstieg zugetraut. Aber wir haben es geschafft.“ Über seine Sperre wollte der Stürmer nicht mehr reden: „Das interessiert keinen mehr. Ich bin froh, dass ich wieder dabei sein durfte. Jetzt geht es um eine gute Regeneration, dann können wir über England reden.“