ÖFB-Team: WM-Schiff ahoi mit Kapitän Alaba
Fakt ist, dass Österreich heute (20.45 Uhr/live in ORFeins) im Ernst-Happel-Stadion gegen die Republik Moldau gewinnen muss. Und zwar rein rechnerisch, um die Chance auf eine Teilnahme an der WM 2018 in Russland zu wahren. Und nicht, weil man auf der Papierform das bessere Team stellt. Die Aufgabe wird keinesfalls eine leichte. Schon in der EM-Qualifikation erreichte das Team trotz Hochform ein mit Geduld erspieltes 1:0 daheim gegen Moldawien.
Fakt ist, dass David Alaba heute die Schleife des Kapitäns und somit mehr Verantwortung tragen wird als Vertretung für den gesperrten Julian Baumgartlinger. Des Teamchefs Begründung für diese Entscheidung: "Weil er Spieler von Bayern ist und mit Druck umgehen kann. Er ist nun in einem Alter, wo er diesen nächsten Schritt gehen kann." Ob er dauerhaft Marc Janko als "Ersatzkapitän" ablösen wird, ließ Koller offen.
Alaba selbst fühlt sich geehrt. "Aber es ändert sich für mich nicht wirklich etwas. Ich möchte wie sonst auch die Mannschaft mitreißen und vorne weggehen."
Torhüterfrage
Fakt ist, dass Heinz Lindner heute das Tor hüten wird, weil Andreas Lukse bis vor kurzem noch kränklich war. "Wir schauen uns das Abschlusstraining an, aber es gibt schon eine Tendenz." In Lindner hat Koller volles Vertrauen. "Man muss nicht immer beim Verein spielen, um Selbstvertrauen zu haben. Ich habe keine Bedenken."
Vorzüge
"Wer sagt, dass wir so spielen", stellte Koller am Donnerstag die Gegenfrage auf eine Frage nach diesem System. "So etwas geht auch nicht von heute auf morgen." Selbst wenn es durchaus Vorzüge hätte, die gegen Moldau zum Erfolg führen könnten. "Wir hätten in der Vorwärtsbewegung mehr Spieler zur Verfügung." In Überzahl benötigt es dann vor allem spielerische Qualitäten, um den erwartet defensiv agierenden Gegner zu knacken, der jedoch situativ auch schon bei Pressing-Situationen in der Spitze zu sehen war.
Umgekehrt müssten aber die Flankenspieler wie Sabitzer und Arnautovic mehr Defensivarbeit als gewohnt verrichten, da hinter ihnen weniger Absicherung als durch die gewohnte Viererkette gegeben ist.
Fakt ist aber auch, dass Marcel Koller als konservativ gilt und liebend gerne an seiner Linie festhält.
Fakt ist, dass sich Teamchef wie Spieler der üblichen Floskeln bedienen, wenn es um die Anforderungen für einen Erfolg geht. "Geduldig sein, den Ball flach halten. Nicht hektisch werden, wir brauchen die Ruhe, um auf unsere Chancen warten zu können." Die Position sollte man in der Organisation des Kollektivs halten, umgekehrt aber auch mit vermehrtem Druck den Gegner zu Fehlern zwingen. Alles bekannt.
Einer, der bei seinem Klub stets auf der Seite des spielbestimmenden Teams steht, ist der Kapitän der Österreicher. Alaba: "Ich kenne das von den Bayern, wie man gegen tief stehende Gegner spielt."