Koller setzt auf Okotie und nicht mehr auf Ivanschitz
Es war immer sein Ziel, einen großen Pool an Spielern zu formen, um irgendwann individuell auswählen zu können. Je nach Gegner, je nach taktischer Ausrichtung, je nach den Bedürfnissen eben. Nun ist es so weit. ÖFB-Teamchef Marcel Koller möchte etwas verändern in Hinblick auf das erste EM-Qualifikationsspiel am 8. September in Wien gegen Schweden.
Er verzichtet diesmal auf Ivanschitz, der auf die Absage laut Koller „schon überrascht reagierte“. Ob der Spanien-Legionär noch eine Rolle spielen wird in der kommenden Qualifikation? „Ich habe ihm gesagt, er soll beim Verein weiter gut arbeiten.“ Nicht dabei ist auch Weimann, zumal er in 12 Länderspielen als Offensivspieler kein einziges Tor erzielt hat.
Dafür erhält Okotie eine neue Chance, weil er bei 1860 München regelmäßig trifft und gut in Form ist. Er könnte Kollers Alternative zu Janko als Speerspitze sein, sollte der Australien-Legionär im Training Defizite aufweisen. In der Hinterhand hält Koller ohnehin noch Sabitzer, der zuletzt in Tschechien getroffen hatte. Zurück sind die damals verletzten Alaba, Kavlak und Harnik.
Einen personellen Engpass verspürt der Schweizer in der Innenverteidigung, weil Hinteregger und Schiemer angeschlagen sind, Prödl erst kürzlich fit wurde. Somit drängen sich Wimmer und Dragovic als Duo auf, Pogatetz ist nun endgültig kein Thema mehr.
Würde Koller jetzt ein Fenster öffnen, dann würde er sich mit folgender Aussage auch sogleich weit hinauslehnen: „Wenn alles passt, dann sind wir bei der EM 2016 dabei.“ Weil es alle im Lande wollen, „und wir es uns selbst ja auch wünschen. Wir müssen nach vorne gehen.“ Eine offensive Ansage des sonst in seiner Wortwahl so moderaten Schweizers.
Ruhe statt Hektik
Koller mahnt Fußball-Österreich, nicht schon mit einem Auge in Richtung des Gruppenfavoriten Russland zu schielen oder Hochrechnungen anzustellen. „Es bringt nichts, vorher zu spekulieren, wie viele Punkte für die Qualifikation reichen könnten. Vorerst geht es nur um Schweden. Und wir werden auch Spiele verlieren. Da ist es wichtig, Ruhe zu bewahren.“
Der Kader
Tor : Robert Almer (Hannover 96/15 Länderspiele), Heinz Lindner (FK Austria Wien/7), Ramazan Özcan (FC Ingolstadt 04/2)
Abwehr
Aleksandar Dragovic (Dynamo Kiew/30 Länderspiele/0 Tore), Christian Fuchs (FC Schalke 04/61/1), György Garics (FC Bologna/40/2), Martin Hinteregger (FC RB Salzburg/ 3/0), Florian Klein (VfB Stuttgart/20/0), Sebastian Prödl (Werder Bremen/45/4), Markus Suttner (FK Austria Wien/13/0), Kevin Wimmer (1. FC Köln/1/0);
Mittelfeld
David Alaba (Bayern München/32/6), Marko Arnautovic (Stoke City/35/7), Julian Baumgartlinger (1. FSV Mainz 05/31/1), Martin Harnik (VfB Stuttgart/43/10), Stefan Ilsanker (FC RB Salzburg/2/0), Zlatko Junuzovic (Werder Bremen/32/4), Veli Kavlak (Besiktas/30/1), Valentino Lazaro (FC RB Salzburg/2/0), Christoph Leitgeb (FC RB Salzburg/38/0).
Angriff
Marc Janko (FC Sydney/39/17), Rubin Okotie (TSV 1860 München/5/0), Marcel Sabitzer (FC RB Salzburg/6/2).
Auf Abruf
Thomas Gebauer (SV Ried/0,), Cican Stankovic (SV Scholz Grödig/0); Christopher Dibon (SK Rapid Wien/1/1), Manuel Ortlechner (FK Austria Wien/9/0), Franz Schiemer (FC RB Salzburg/25/4), Christopher Trimmel (Union Berlin/3/0), Guido Burgstaller (Cardiff City/7/0), Andreas Ivanschitz (Levante DU/69/12), Jakob Jantscher (FC Luzern/16/1), Michael Liendl (Fortuna Düsseldorf/1/0); Lukas Hinterseer (FC Ingolstadt 04/3/0), Philipp Hosiner (FC Stade Rennes/5/2), , Andreas Weimann (Aston Villa FC/12/0), Robert Zulj (SpVgg Greuther Fürth/0).