Austria muss endlich Charakter zeigen
Das alte Ziel war Platz drei. Das neue Ziel ist ebenfals Rang drei. Weil die Austria den Anschluss auf Salzburg und Rapid verloren hat und auf das Duo sieben Punkte Rückstand hat, richtet man nun den Blick nach hinten auf eigenen Verfolger Sturm und Admira, die nur noch fünf Zähler entfernt sind. „Wenn wir es nicht schaffen, die Fehler abzustellen, dann glaube ich, müssen wir uns schon ein bisschen Angst um den dritten Platz machen" meinte Sportdirektor Franz Wohlfahrt nach dem 1:4 in Salzburg. „Die Jungs müssen das auch wissen. Schließlich wollen wir unser Ziel, nächste Saison international zu spielen, erreichen."
Am Mittwoch gastieren die Austrianer in der Südstadt bei besagter Admira und wollen den Vorsprung nicht schmelzen lassen. Dazu benötigt man zumindest ein Remis. „Wir konzentrieren uns auf die Admira und Sturm Graz. Das ist sehr wichtig, um unsere Ziele zu erreichen. Es geht nun nicht darum zu versuchen, tollen Fußball zu zeigen, sondern darum, dass wir die Punkte mitnehmen“, so Trainer Thorsten Fink.
Seine Mannschaft muss nun Charakter zeigen, weil man sich die Suppe mit dem Fehlstart ins Frühjahr selbst eingebrockt hat. Jedem Gegner hat man viel zu leicht gute Chancen ermöglicht, weil die Arbeit in die Defensive von der ganzen Mannschaft zu wünschen übrig ließ. Gegen Grödig und den LASK (Cup) konnte man noch dank Effizienz und Glück gewinnen, gegen Mattersburg reichte es zu einem Remis, von Rapid und Salzburg wurde man klar geschlagen.
Schritt für Schritt
Priorität hat nun bis zum Saisonende eine Stabilisierung der Leistungen und der internationale Startplatz. Für die kommende Saison und den nächsten Schritt braucht die Austria Verstärkungen, wenn möglich drei oder vier an der Zahl, um das Niveau zu heben. Manche Spieler können dem Team scheinbar nicht helfen. Vukojevic hat seinen Zenit schon überschritten und kann der Austria auf der wichtigen zentralen Position im Mittelfeld nicht weiter helfen. Auch Fixgrößen wie Holzhauser und Grünwald müssen vor allem in schwierigen Situationen mehr bringen, wenn es darum geht, Kollegen mit zu reißen.
Man wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr von Goalie Robert Almer, der nach wie vor krank ist. Sein Vertreter Osman Hadzikic erledigte seine Aufgabe bisher nicht schlecht, strahlt aber aufgrund seiner fehlenden Routine nicht Almers Sicherheit aus. Das färbt in manchen Situationen auf die Vorderleute ab.
Aus welchen Gründen aber auch immer die Austria nun mit dem Titelkampf nichts mehr zu tun hat und Platz drei absichern muss, ab sofort ist von den Spielern ein guter Charakter gefragt. Das schöne Spiel kann man getrost ins Abseits stellen, vielmehr muss man endlich in den Zweikämpfen den Sieger hervor kehren und sich auf diese Weise durchsetzen.