Sport/Fußball

Nationalteam: Das Hoffen auf die Hauptrolle

Die Zeiten haben sich geändert im österreichischen Nationalteam. Aufgrund der vielen Ausfälle vor dem WM-Qualifikationsspiel in Dublin gegen Irland am Sonntag (18 Uhr/live ORFeins) erhalten neue Spieler die Chance, sich dauerhaft für die Startelf zu empfehlen.

Valentino Lazaro zum Beispiel, der als Double-Sieger und mit dem Goldtor im Cupfinale im Gepäck zum Team gestoßen ist. In den bisherigen Trainingseinheiten hat ihn Teamchef Marcel Koller abermals auf der rechten Außenbahn getestet, teils als Verteidiger, teils im Mittelfeld. "Ich habe mich defensiv steigern können und weiß, wann ich offensiv mehr machen kann", so Lazaro, der nicht fix von einer Dreier-Abwehrkette ausgeht und sich auch eine Variante mit vier Verteidigern vorstellen kann. "Wir haben verschiedene Varianten im Training probiert."

Voll im Saft

Lazaro verspürt nach einer langen Saison jedenfalls keine Müdigkeit. "Ich bin voll im Saft." Auch der im Cupfinale lädierte Knöchel macht kaum noch Probleme, am Freitag wird der Salzburg-Spieler voll ins Mannschafts-Training einsteigen können und steht für die Aufgabe in Dublin zur Verfügung. Über einen möglichen Wechsel ins Ausland macht sich der 21-Jährige keine Gedanken. "Ich möchte mich damit nicht beschäftigen. Jetzt zählt einmal das Spiel gegen Irland."

Die – etwas defensiveren – Alternativen zu Lazaro auf der rechten Flanke wären sein Klubkollege Stefan Lainer und Florian Klein, lange Zeit eine Fixgröße auf dieser Position, ehe er von Koller trotz einer passablen EURO und solider Leistungen ins Abseits beordert wurde. Da Österreich vor allem nach vorne Akzente setzen muss, spricht viel für einen Einsatz Lazaros von Beginn an.

Selbstbewusst

Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Sache nicht mehr ganz so klar. Vertraut Koller im zentralen Mittelfeld auf das Duo Baumgartlinger/Grillitsch, dann würde wohl David Alaba – ähnlich wie bei den Bayern – über die Flanke für Druck sorgen. Der Superstar ist bei Defensivaufgaben sicherlich bewanderter als Florian Kainz, dessen Stärken vermehrt in der Offensive liegen.

Dennoch macht sich der Bremen-Legionär durchaus Hoffnungen, die Bundeshymne auf dem Platz des Aviva-Stadiums singen zu dürfen. "Durch die Ausfälle sehe ich schon eine Chance für mich. Ich versuche mich im Training zu empfehlen und freue mich auf das Spiel." Lob gab es von Koller jedenfalls in einem persönlichen Gespräch.

Freilich ist die Kainz’sche Variante mit mehr Risiko behaftet als jene mit dem routinierteren Alaba. "Ein Einsatz wäre für mich eine große Chance, die ich auch nützen möchte", gibt sich Kainz durchaus selbstbewusst. Vielleicht auch deshalb, weil er sich nach anfänglichen Problemen und einer Anpassungszeit in Bremen schließlich durchsetzen konnte.

Was seiner Meinung für Österreich spricht? "Die Stimmung ist gut, die Ausfälle werden wir als Mannschaft kompensieren. Die Freude ist da, alle Spieler sehen die Chance auf einen Sieg am Sonntag gegen Irland . Danach geht es in den Urlaub."

In der zentralen Offensive könnte Teamchef Koller auf das Trio Harnik-Junuzovic-Burgstaller setzen. Offen ist, ob er dies mit einer Doppelspitze tut, oder mit zwei hängenden Angreifern hinter einem Alleinunterhalter Burgstaller.