Die Austria marschiert munter weiter
Der Ofen hatte das Duell ganz klar gewonnen. Nur 3200 Fans ließen sich hinter eben diesem hervorlocken, um dem Spiel Ried gegen Austria bei Temperaturen um den Gefrierpunkt beizuwohnen. Dank der Hilfe von vielen Freiwilligen war das Geläuf in der Keine-Sorgen-Arena in gutem Zustand.
Vielleicht ein Mitgrund, warum der Tabellenführer aus Wien auch im Innviertel nicht ausrutschte. Die Austria nützte die anfängliche Überlegenheit zur frühen Führung durch Alexander Grünwald, blühendstes Veilchen am Mittwoch Abend. Allerdings verabsäumte es der Tabellenführer, entscheidend nachzusetzen. Weil Ried mit Aggressivität dagegenhielt, verloren die Wiener Faden und Nachdruck in ihrem Spiel. Als die Partie etwas vor sich hin döste, schlug Ried durch einen Kopfball von Reifeltshammer zum 1:1 nur Sekunden vor dem Pausenpfiff zu.
Nach dem Wechsel war sie dann wieder da, die violette Überlegenheit.
Überlegen
Die Austria drückte aufs Tempo und vergab durch Grünwald und Gorgon gleich zwei gute Chancen. Kurz danach traf Torjäger Hosiner, bis dahin eher auffällig durch Unauffälligkeit, die Stange, wenig später verstolperte Jun allein vor Goalie Gebauer. Stümperhaft. Es fehlte an Konzentration, Kleinigkeiten oder Zentimetern in den Aktionen der Wiener. Ried wiederum bekämpfte mit viel Engagement den Ersten der Liga. Ohne Erfolg.
Weil die Austria nicht locker ließ und verdient das zweite Tor erzielte: Nach einem Energieanfall und Stanglpass von Suttner traf Jun bei seinem ersten Auftritt im Frühjahr nach abgesessener Sperre aus kurzer Distanz zum 2:1 (68.). Der eingewechselte Kienast stach einmal mehr im Finish als Joker und nützte einen Schnitzer von Tormann Gebauer zum 3:1.
Hanappi-Stadion, 12.800/richtig, SR Schörgenhofer
Tore:
1:0 (29.) Boskovic
1:1 (60.) Vujadinovic
Rapid: Königshofer - Trimmel, Sonnleitner, Gerson, Katzer - Heikkinen, Boskovic - Alar (81. Grozurek), Hofmann, Burgstaller (70. Sabitzer) - Boyd
Sturm: Focher - Kaufmann, Madl, Vujadinovic, Klem - Hölzl, T. Kainz, Säumel, F. Kainz - Okotie, Schloffer (82. Ciftci)
Gelbe Karten: Sonnleitner, Heikkinen, Katzer bzw. Okotie, Vujadinovic, Säumel
Die Besten: Burgstaller, Boskovic bzw. Vujadinovic, Madl
Ried, Keine Sorgen Arena, 3.200, SR Harkam
Tore:
0:1 (6.) A. Grünwald
1:1 (45.+2) Reifeltshammer
1:2 (68.) Jun
1:3 (79.) Kienast
Ried: Gebauer - Hinum, Reifeltshammer, Riegler, Schicker (81. Möschl) - Hadzic, Ziegl (46. Trauner) - Nacho, Zulj, Meilinger - Hammerer (75. Vastic)
Austria: Lindner - Koch, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Mader (64. Dilaver), Holland, A. Grünwald (87. Rotpuller) - Gorgon, Hosiner (75. Kienast), Jun
Gelb-Rote Karte: Dilaver (83./wiederholtes Foulspiel)
Gelbe Karten: Hadzic, Riegler bzw. Suttner, Ortlechner, Gorgon, Rogulj, Holland
Die Besten: Meilinger, Nacho bzw. Jun, Ortlechner, Suttner, Grünwald
Innsbruck, Tivoli-Stadion-Tirol, 2.600, SR Grobelnik
Tor:
1:0 ( 8.) Schütz
Wacker: Safar - Schilling, Dakovic, Svejnoha, Hauser - Abraham, Merino (60. Schreter) - Schütz (65. Kofler), Saurer, Wernitznig (90. Piesinger) - R. Wallner
Wiener Neustadt: Siebenhandl - Mimm, Maak, M. Wallner, Martschinko (75. Pollhammer) - Rakowitz (60. Bozkurt), Piermayr, Offenbacher, Hofbauer (60. Terzic) - Rauter, Tadic
Gelbe Karten: Hauser, Schilling bzw. Mimm, M. Wallner, Piermayr
Die Besten: Safar, Hauser bzw. Rauter, Mimm
Michael Angerschmid (Trainer Ried): "Man hat gesehen, dass die Austria eine sehr gute Mannschaft mit spielerisch hoher Qualität ist. Sie waren aber nicht so viel besser, sondern haben die Tore im entscheidenden Moment gemacht. Wir haben uns letztendlich selbst bestraft, weil die Gegentore individuelle Fehler waren. Wenn die Austria diese Qualität hält, sind sie in der Meisterschaft schwer zu stoppen."
Peter Stöger (Trainer Austria): "Wir waren in den ersten 25 Minuten sehr aktiv, gut im Spiel. Dann waren wir zu wenig in den Zweikämpfen, Ried ist aufgekommen. Der Ausgleich hat sich abgezeichnet und war nicht unverdient. Wir wussten, dass wir in der zweiten Spielhälfte nicht unbedingt den Schönheitspreis gewinnen, sondern die Punkte erkämpfen müssen. Wenn Salzburg die Nachtragsspiele gewinnt, sind es neun Punkte Vorsprung. Das ist aufzuholen. Aber ich habe ein gutes Gefühl, dass wir unser Ziel erreichen können."
Rapid - Sturm GrazPeter Schöttel (Rapid-Trainer): "Wenn wir das 2:0 gemacht hätten, wäre die Partie gelaufen gewesen. So aber haben wir Sturm am Leben gelassen, und sie haben nach der Pause viel aggressiver und besser gespielt. Wir jedoch haben nicht an die Leistung der ersten Hälfte anschließen können. Zwei Punkte aus den ersten drei Frühjahrsspielen ist wenig, aber nicht mehr zu ändern."
Peter Hyballa (Graz-Trainer): "In der ersten Hälfte war Rapid besser, das Tor von Boskovic war aber abseits. Nach dem Seitenwechsel haben wir uns gesteigert und besser in die Breite gespielt. Das Unentschieden ist gerecht. Wir haben eine junge Mannschaft, das hat man in der ersten Hälfte gesehen."
Wacker - Wr. NeustadtRoland Kirchler (Wacker-Innsbruck-Trainer): "Die drei Punkte sind das Wichtigste. Die erste halbe Stunde waren wir sehr gut. Das ist das, was ich mir von meiner Mannschaft erwarte. Nach der Pause hat Heimo alles auf eine Karte gesetzt. 25 Minuten stand die Partie auf der Kippe. Am Schluss hätten wir aus Kontern auch das 2:0 machen können. Wiener Neustadt war klar besser als zuletzt Mattersburg. Immerhin hat Wiener Neustadt uns unter Druck gesetzt. Aber egal, in unserer Situation jetzt zählen die drei Punkte. "
Heimo Pfeifenberger (Wiener-Neustadt-Trainer): "Wir haben schwer in die Partie gefunden. Wir hatten dann aber einige Hochkaräter. Wir haben einen Mörderaufwand betrieben, es ist uns aber nicht gelungen, das 0:1 zu egalisieren. Innsbruck war um nichts besser, wir hätten uns einen Punkt verdient. Diese Niederlage war ein kleiner Umfaller, aber kein Beinbruch. Leider hat uns zum falschen Zeitpunkt ein Virus erwischt, sieben Spieler waren krank."