Sport/Fußball

Nach Rassismus-Eklat in Sofia: Vier Bulgaren in Haft

Nach dem Skandalspiel in der Fußball-EM-Qualifikation in Sofia zwischen Bulgarien und England (0:6) ist nun die Polizei am Zug. Laut Mitteilung des Innenministeriums vom Mittwochvormittag befinden sich bereits vier bulgarische Anhänger, die englische Spieler rassistisch beleidigt haben sollen, in Haft. Es würden aber noch weitere Festnahmen im Laufe des Tages erwartet, hieß es weiter.

Mit Verspätung hat sich derweil Bulgariens Fußball-Teamchef Krassimir Balakow für die Vorfälle entschuldigt. "Ich verurteile Rassismus und lehne ihn ausdrücklich als ein Verhalten ab, das dem modernen menschlichen Zusammenleben widerspricht", schrieb der Coach in einem Mail an Journalisten am späten Dienstagabend.

"Entschuldige mich als Nationaltrainer"

Außerdem meinte Balakow in der Mitteilung: "Angesichts dieser Beleidigungen entschuldige ich mich als Nationaltrainer bei den englischen Spielern und allen, die sich verletzt fühlen." Unmittelbar nach der Partie hatte der Ex-Profi noch gemeint, "absolut nichts" von rassistischen Schmährufen gehört zu haben.

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Das Match, in dem die Bulgaren die höchste Heimniederlage ihrer Verbandsgeschichte kassierten, war in der ersten Hälfte zweimal wegen rassistischer Ausfälle von bulgarischen Fans gegen dunkelhäutige Spieler der Engländer unterbrochen worden. Mehrfach hatten einheimische Zuschauer auf der Tribüne auch den Hitlergruß gezeigt.