Mario Balotelli trifft auf seine „Ex“
Er darf wieder mitspielen. Am Mittwoch beim 2:0 seines AC Milan über Barcelona musste er von der Tribüne aus zuschauen. Doch Mario Balotelli machte auch aus dieser Situation das Beste und fiel durch ausgelassene Freudentänze mit seiner Freundin Fanny auf.
Am Sonntag steht er im San-Siro-Stadion zu Mailand wieder im Mittelpunkt. Weil er mit Milan im Derby gegen seinen Ex-Klub Inter antritt. Balotelli hat bei Milan ähnlich eingeschlagen wie jene Böller, die er einmal um ein Uhr nachts in seinem Badezimmer explodieren ließ. Zwei Löschzüge mussten ausrücken, um das Feuer in Balotellis Wohnung zu bekämpfen.
Skandal-Nudel
Genie und Wahnsinn wechseln einander beim 22-Jährigen nahezu stündlich ab. In drei Spielen für Milan hat der Stürmer vier Tore erzielt. Klub-Chef Silvio Berlusconi, der dem Derby wegen der Wahlen in Italien nicht beiwohnen kann, drückt es so aus: „Auf dem Platz ist Mario ein Traum. Nur außerhalb des Platzes macht er immer wieder Probleme. Wir müssen auf ihn aufpassen und ihm helfen.“
Geht es nach Balotellis Ex-Trainer Jose Mourinho, dann ist ihm nicht mehr zu helfen. „Der hat leider nur eine Hirnzelle.“ Bei Manchester City bewarf er auf dem Trainingsgelände Jugendspieler mit Dartpfeilen. City-Coach Roberto Mancini: „Ich hoffe für ihn und den Fußball allgemein, dass er irgendwann zur Vernunft kommt.“ Die Chancen stehen leider schlecht.
Und dennoch ist ausgerechnet dieser Mario Balotelli die große Hoffnung von Milan und Berlusconi. Umfragen besagen, dass der Balotelli-Transfer Berlusconi bei der Wahl ein bis zwei Prozentpunkte einbringen könnten. Und das, obwohl Balotelli sicher nicht Berlusconi wählen wird. Denn: „Ich habe noch niemals gewählt.“
Heute gilt es für Milan nach dem Triumph über den FC Barcelona das nächste Kaliber zu bändigen – den Erzrivalen Inter, den man in der Tabelle überholen konnte. Milan liegt auf Platz drei, allerdings schon sieben Zähler hinter dem Zweiten, Neapel.
Am Samstag erlag die Stadt noch nicht dem Derbyfieber, außer in den beiden Fans-Shops der Rivalen, die hinter dem berühmten Mailänder Dom 50 Meter voneinander entfernt liegen. Ansonsten gingen die Mailänder wie immer am Samstag dem Shopping-Vergnügen nach.