Mann oh ... Frau

Premiere vor dem 303. Wiener Derby: Erstmals in der ÖFB-Ländermatchgeschichte lief bei einem Bewerbsspiel (sowohl in Kasachstan als auch im Retourspiel) kein einziger Vertreter der Wiener Großklubs ein.

Ehe sich Vereinsfanatiker durch diese Feststellung provoziert fühlen, sei hinzugefügt, dass Austria und Rapid Basisarbeit leisteten. Mit Marcel Kollers aktuellen Teamkandidaten, die einmal ein violettes oder grünes Leibchen trugen, ließe sich folgende Elf bilden:
Almer (früher Austria/jetzt Düsseldorf); Garics (Rapid/Bologna), Dragovic (Austria/Basel), Alaba (Austria/FC Bayern); Junuzovic (Austria/Bremen), Baumgartlinger (Austria/Mainz), Kavlak (Rapid/Besiktas), Ivanschitz (Rapid/Mainz); Arnautovic (Rapid/Austria/Bremen), Weimann (Rapid/Aston Villa), Hoffer (Rapid/Frankfurt).
Nur Marko Arnautovic können sich die Wiener nicht an ihre Fahnen heften, denn der hatte sowohl im Rapid- als auch im Austria-Nachwuchs nur Kurzgastspiele geliefert und die Betreuer dabei genervt.

"Aber beim 4:0 gegen die Kasachen hat mir der Arnautovic sogar noch besser gefallen als der Alaba", sagt mit Peter Schröcksnadel einer, der sonst selten beim Fußball ins Schwärmen gerät. Diesmal aber taugte es nicht nur dem Ski-Präsidenten, wie Arnautovic mit den Gegnern Schlitten fuhr.

Premiere nach dem 303. Derby: Erstmals spielen Österreichs Damen im Play-off um die EM-Teilnahme. Zu sehen ab 18.30 Uhr auf ORFSport+. Gegner ist Russland, Schauplatz St. Pölten.

Ehe Fußball-Machos die Nase rümpfen, sei festgestellt: Es kicken keine Mannweiber, sondern topfitte, täglich trainierende Ballverliebte. Anatomisch wäre ein Vergleich mit dem starken Geschlecht vermessen. Aber Ehrgeiz und Laufbereitschaft sind genauso groß. Per Chip im Schuh wurde ermittelt, dass Laura Feiersinger beim 3:1 gegen Dänemark unglaubliche 12,4 Kilometer zurücklegte. Mit diesen Werten wäre die Tochter von Ex-Nationalspieler Wolfgang Feiersinger in der letzten EM-Statistik im Spitzenfeld gelegen. Bei den Männern.

wolfgang.winheim@kurier.at

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