Sport/Fußball

Der LASK und die fehlende Torgefahr: Unter Druck gegen Bukarest

„Wir wollen unsere Spiele genießen und ich hab’ es gern, wenn meine Mannschaft den Ball hat“, hat Thomas Darazs vor der Saison gesagt und damit erahnen lassen, welches Gesicht der LASK in dieser Saison zeigen soll. Mit dem 46-Jährigen als Trainer haben die Linzer eine Abkehr genommen von jenem Fußball, durch den der Klub etwa unter Oliver Glasner oder Valérien Ismaël Erfolge feiern konnte.

Zwar will man seine Gegner weiterhin durch Pressing unter Druck setzen, doch im Ballbesitz geht es weniger rasant nach vorne. Darazs, der als Fan von Pep Guardiola gilt, will, dass sein Team die eigenen Angriffe kontinuierlich aufbaut. Kontrolle durch Ballbesitz lautet das Motto.

(20.30 Uhr, SR Zwayer/GER, Hinspiel: 1:1)

LASK ohne Lawal (Muskelprobleme Oberschenkel), Zulj (Nasenbeinbruch), Entrup (Knieprobleme), Flecker (Wadenbeinbruch), Andrade (Kreuzbandriss), Ljubic (Oberschenkelverletzung), Mustapha (Knöchelverletzung), Smolcic (Blessur) 

Sechs Pflichtspiele später sieht eine Bilanz ernüchternd aus. Drei von vier Bundesligapartien hat man verloren. Dazu kommt ein Cup-Sieg gegen einen Regionalligisten und das 1:1 im Play-off-Hinspiel der Europa League gegen FCSB Bukarest. Ein Blick auf ein paar Kennzahlen vor dem Rückspiel wirkt erschreckend. Was klappt, ist der Wunsch nach dem Ballbesitz. In allen sechs Partien hatten die Linzer öfters die Kugel als ihre Gegner. Im Schnitt zu 62 Prozent, selbst gegen Salzburg hatte man diesbezüglich mehr Anteile.

Gefährlich wurde man selten. Nur in drei Partien hatte der LASK mehr Schüsse als der Gegner. Und wenn es nach der Qualität dieser Chancen geht, wird es mau. Mit Ausnahme der Partie gegen den Drittligisten im Cup haben die Linzer laut „expected-goals-Statistik“ nie mehr Chancen als für 1,25 Tore in einer Partie kreiert. Bei so wenig Torgefahr müsste für einen Sieg hinten immer die Null stehen.

Entgegenzuhalten sind die Ausfälle. In Bukarest fehlen acht Kandidaten für die Startelf. Fit ist Jérôme Boateng. „Wir sind die bessere Mannschaft, aber erst fängt es damit an, Zweikämpfe zu gewinnen, die richtige Einstellung zu haben, danach kommt das Fußballspielen“, gibt der Deutsche als Devise aus. Dass es ernst ist, weiß sicher auch Thomas Darazs. Er wurde zuletzt gegen die Austria auf der Trainerbank von einem Mann unterstützt, der zuvor als Trainer bei Beerschot in Belgien sein Chef war und jetzt beim LASK Technischer Direktor ist: Andreas Wieland.