Sport/Fußball

Koller: "Die Spieler riechen den Braten"

Was wäre wenn, Herr Koller? Was wäre, wenn es am Freitag in Stockholm zwischen Schweden und Österreich 15 Minuten vor dem Spielende unentschieden steht? Was gedenkt man dann zu tun? Den Punkt verteidigen und hoffen, dass die Deutschen im finalen Spiel Schweden schlagen? Oder doch lieber auf Sieg spielen und sich nicht in irgendeine Abhängigkeit begeben?

Auch Teamchef Marcel Koller hat noch nicht die ideale Lösung parat. „Das werden wir im Vorfeld mit dem Team besprechen. Natürlich wollen wir immer gewinnen. Aber die Schweden werden sich auch mit einem Sieg qualifizieren wollen. Wir werden das vom Spielverlauf abhängig machen und können das auch kurzfristig in der Pause besprechen.“

Vorfreude

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Für Österreichs Team startete am Montag die Woche der Wahrheit mit den WM-Qualifikationsspielen am Freitag gegen Schweden und am Dienstag darauf auf den Färöern. „Es stimmt mich positiv, wie gut alle drauf sind“, beschreibt Zlatko Junuzovic seinen ersten Eindruck aus dem Teamquartier in der Wiener Innenstadt. Der Bremen-Legionär verpasste wegen einer Verletzung die Spiele gegen Deutschland und Irland und freut sich auf die kommenden Aufgaben. „Solche Spiele hast du in der Karriere nicht so oft. Alle brennen darauf.“

Teamchef Koller unterstreicht die Besonderheit der Konstellation. „Es war schon lange nicht der Fall, dass Österreich zwei Spiele vor Schluss noch im Rennen um die Qualifikation war. Die Spieler riechen den Braten.“

Junuzovic bemühte sich, diese Worte gehorsam zu bestätigen: „Mit dem Sieg gegen Irland haben wir uns diese Situation ja selbst erarbeitet. Wir wollten zwei Finalspiele, jetzt haben wir sie. Die Chance auf eine Qualifikation ist groß, auch wenn wir zwei Mal auswärts antreten. Wir müssen diese Chancen nützen.“ Nur so kann man sich als Gruppen-Zweiter in die Playoffs retten. „Und dort ist sowieso alles möglich.“ Zukunftsmusik.

Vorbereitung

In dieser Woche muss man sich auf Schweden vorbereiten, ab Samstag auf Kunstrasen, da auf den Färöern auf künstlichem Grün gekickt wird. Montagmittag war der Kader komplett versammelt, am Dienstag wird zwei Mal trainiert und beobachtet, wie fit die leicht verletzten Spieler sind. Christian Fuchs arbeitete mit Roger Spry und gab Entwarnung, Markus Suttner radelte sich die Muskelverkrampfung aus den Beinen. Auch der Einsatz von Julian Baumgartlinger steht nicht infrage.

Die Marschroute, die das Team seit längerer Zeit schon eingeschlagen hat, wird auch in Stockholm nicht verlassen. Man will offensiv Akzente setzen, sich nicht nur auf die Defensive und Superstar Zlatan Ibrahimovic konzentrieren. „Wenn wir passiv auftreten, werden wir keine Chance haben“, ist nicht nur Junuzovic überzeugt. Und das gilt nicht nur für die letzten 15 Minuten, wenn das Spiel auf Messers Schneide steht. Das wird ohnehin gesondert besprochen.

Der Legionärscheck