Sport/Fußball

Klinsmann verwundert nach Aus in Korea: "Sportlich war das top"

Südkoreas Nationalmannschaft der Männer liegt in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 22 und hat einen Marktwert von 193 Millionen Euro. Und trotzdem schied man ohne einen einzigen Torschuss aufs Tor (bei sieben Versuchen) im Halbfinale des Asien-Cups gegen Jordanien aus, das einen Marktwert von 13,6 Mio. hat und in der FIFA-Weltrangliste auf Platz 70 liegt. 

Jürgen Klinsmann wurde am Freitag als Teamchef ebenso gefeuert wie sein österreichischer Assistent Andreas Herzog. Der Deutsche Klinsmann hat nun nach der deutlichen Kritik des Verbandschefs auf seine gute Bilanz und die Erfolge mit dem Team verwiesen. „Sportlich war das eine erfolgreiche Bilanz. Sie war top“, sagte Klinsmann dem Spiegel.

Klinsmann hatte bereits in einem Instagram-Beitrag am Freitag darauf verwiesen, dass sein Team bis zum Halbfinale 13 Spiele in Serie nicht verloren hatte. Dass darunter allerdings Siege gegen Nationen wie Bahrain (82. der FIFA-Weltrangliste), Vietnam (105.) und Singapur (156.) oder ein Remis gegen Malaysia (132.) dazu zählten, erwähnte er nicht.

„Wir haben eine Never-give-up-Mentalität in die Gruppe reingebracht“, sagte Klinsmann über seine einjährige Amtszeit in Südkorea und verwies damit darauf, dass sein Team niemals aufgegeben habe. 

Während des Asien-Cups hatte seine Mannschaft einige Spiele erst spät oder im Elfmeterschießen für sich entschieden. „Die Spiele gegen die Saudis und Australien waren Drama pur“, sagte der ehemalige deutsche Bundestrainer.

Zu den Vorwürfen des Verbandspräsidenten gegen ihn äußerte sich Klinsmann nicht konkret. „Wenn es darum geht, das Beste aus dem Nationalteam herauszuholen, die Spieler zu führen und hinsichtlich seiner Arbeitshaltung hat Klinsmann nicht unsere Erwartungen in ihn als Chefcoach der Nationalmannschaft erfüllt“, hatte Verbandspräsident Chung Mong Gyu bei der Verkündung des Trennungsbeschlusses am Freitag gesagt. Weil eine Verbesserung nicht mehr in Sicht gewiesen sei, habe der Verband entschieden, Klinsmann zu ersetzen.

Am Freitag hatte in Österreich auch Andreas Herzog bereits Stellung bezogen zum gemeinsamen Ende der Ära mit Klinsmann in Südkorea. In seiner Kolumne in der Kronenzeitung verwies Herzog auf eine Handgreiflichkeit unter Spielern im Speisesaal. Dieser "Wickel" sei nicht vorhersehbar gewesen.

Indes schob Herzog den Medien den Schwarzen Peter zu: "Die letzten Monate haben aber auch gezeigt, dass wenn Medien unbedingt etwas Negatives suchen, sie es auch finden", führte der 55-Jährige aus.