Sport/Fußball

Kein Wechsel zur Austria: Schmid bleibt Stögers Co

Der Wiener Austria ist am frühen Dienstagabend der Kandidat Nummer 1 als Trainer abhanden gekommen. Manfred Schmid bleibt Assistent von Peter Stöger beim 1. FC Köln. Das ergab ein Gespräch mit Sportdirektor Jörg Schmadtke am Nachmittag nach dem Training.

Schmadkte meinte dazu kurz und bündig: „Wir haben Manfred Schmid keine Freigabe erteilt. Ausschließlich aus Respekt vor ihm und wegen unserer hohen Wertschätzung für ihn haben wir die Gespräche mit Austria Wien ermöglicht. Wir freuen uns jetzt, dass er bei uns bleibt.“

Schmids Vertrag läuft ebenso wie jener von Peter Stöger noch ein Jahr bis Ende Mai 2015 inklusive einer Option auf eine weitere Saison, soll aber in den kommenden Tagen vorzeitig aufgebessert werden, da beide beim Transfer im vergangenen Jahr auf Geld verzichtet hatten.

Der Grund für die klare Linie des FC Köln ist im Sommer 2013 zu finden, als Stöger und Schmid von Wien nach Köln wechselten. Damals feilschten die Austrianer um jeden Cent, verdienten sich bei dem Deal durchaus eine goldene Nase. Die zähen Verhandlungen hat man in Köln nicht vergessen, im Klub machte in den letzten Wochen ein Sprichwort die Runde: Man sieht sich im Leben immer zwei Mal. Die Entscheidung ist eine klare Retourkutsche an die Wiener Austria.

Schmid war der aussichtsreichste Kandidat auf das Traineramt bei der Austria, würde auch gerne einmal in die Rolle des Cheftrainers schlüpfen, noch dazu bei „seinem“ Verein Austria Wien. Darüber hinaus wohnt seine Familie in Wien. Das ist vorerst aufgeschoben.

Dennoch reizt Schmid nun die Herausforderung in der ersten deutschen Bundesliga. „Ich bleibe gerne in Köln. Das Gespräch war gut und das Thema schnell erledigt.“ Auch Peter Stöger ist froh, dass er sich jetzt nicht den Kopf über mögliche Schmid-Nachfolger zerbrechen muss. „Bisher hatte ich auch noch keinen Plan B. Natürlich bin ich happy, dass er bleibt. Auch für den Verein ist er die beste Lösung. Bei den Verhandlungen habe ich mich bewusst rausgehalten.“

Die Suchenden

Für die Austria geht die Suche nach einem neuen Trainer somit in die Verlängerung. Schmid war der erste Ansprechpartner, jetzt könnten Gespräche mit Damir Canadi von Altach und Gerald Baumgartner von St. Pölten folgen. Auch der Deutsche Thorsten Fink hat im Frühjahr schon sein Interesse an der Austria bekundet, wurde aber von der Vereinsführung nie kontaktiert. Eine Nachlässigkeit, die man jetzt vielleicht bereuen wird.

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Wie geht es Ihnen nach der Entscheidung?

Ich habe heute ein Gespräch gehabt und vom Ergebnis der Verhandlungen erfahren. Mein Interesse, als Cheftrainer bei der Austria arbeiten zu können, war nie gegen den FC gerichtet. Im Gegenteil, es ist ja eine Wertschätzung meiner Person, dass der FC mich nicht so einfach gehen lässt.

Dennoch hat Sie der Job als Cheftrainer gereizt.

Natürlich, das habe ich immer schon gesagt, dass ich einmal der Verantwortliche sein möchte. Und dass mir die Austria am Herzen liegt, ist auch kein Geheimnis. Ich hatte bei diesen Verhandlungen ohnehin nichts zu verlieren. So gehe ich jetzt gemeinsam mit Peter Stöger und dem FC Köln in die erste deutsche Bundesliga. Darauf freue ich mich.

Es gibt auch wirklich Schlimmeres, als auf der Visitenkarte die deutsche Bundesliga stehen zu haben.

Absolut. Jetzt möchte ich mit dem Peter die gute Arbeit hier fortsetzen und mit der Mannschaft in der Liga bestehen. Das wird eine große Herausforderung und sicher ein tolles neues Erlebnis.

Sind Sie erleichtert, dass die Entscheidung endlich gefallen ist?

Ja, irgendwo schon. Denn in letzter Zeit hatte ich doch ein paar schlaflose Nächte, weil mich das Thema logischerweise beschäftigt hat.

Peter Stöger hätte Sie ziehen lassen?
Ja, ich habe mit ihm stets darüber gesprochen. Er weiß, was mir die Austria bedeutet und hätte mir sicher nichts in den Weg gelegt. Umgekehrt leisten wir gemeinsam erfolgreiche und gute Arbeit. Es ist schön, mit ihm zu arbeiten und etwas aufzubauen. Das wird hoffentlich jetzt auch in der ersten Liga so weiter gehen.