Sport/Fußball

Junuzovic: "Kenne Petsos zu wenig"

"Ich kenne ihn viel zu wenig, um ihn beurteilen zu können." Zlatko Junuzovic weilt dieser Tage in der Türkei, um sich mit seinem Klub Werder Bremen auf das Frühjahr vorzubereiten. Weil die Welt eine stark vernetzte ist, dauerte es nicht lange, bis Junuzovic von seinem neuen Kollegen erfuhr.

Denn Thanos Petsos wechselt im Sommer von Rapid an die Weser. Ob Junuzovic dann noch Werder-Spieler ist, ist freilich eine andere Frage.

Petsos, in Düsseldorf geboren, 24 Jahre alt, Besitzer eines deutschen Passes, unterschreibt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019 bei den Bremern.

"Wir haben Thanos schon sehr lange beobachtet und hatten jetzt die Möglichkeit, ihn zu verpflichten. Er bringt Erfahrung mit, kann sich aber auch noch weiterentwickeln. Er passt perfekt zu unserem Weg. Wir freuen uns sehr, dass wir ihn von Werder überzeugen konnten", erklärte Sportdirektor Thomas Eichin. Petsos, dessen Vertrag bei Rapid mit Saisonende ausläuft, kommt ablösefrei zum Klub der ÖFB-Legionäre Zlatko Junuzovic und Florian Grillitsch.

"Rapid ist ein unglaublich toller Klub, und ich genieße jeden Tag hier. Mit bald 25 Jahren möchte ich aber im Sommer bei einem anderen Verein mein Glück versuchen und mich weiterentwickeln", lautet Petsos’ Begründung für den Wechsel.

Die Zeit drängt

Nach reiflicher Überlegung hat Junuzovic doch noch eine Erinnerung an Petsos: "Er ist bekannt für seine Weitschüsse. Damals hat er mit Greuther Fürth gegen uns aus einem Freistoß getroffen. Bei Rapid hat sich Petsos offensichtlich sehr gut entwickelt. Ich hoffe, dass er uns weiterhelfen kann."

Er selbst möchte sehr bald dazu beitragen, dass Werder so schnell wie möglich dem Abstiegskampf enteilt. Am 24. Jänner beginnt für Bremen die zweite Saisonhälfte mit dem Spiel bei Schalke und dem Österreicher Alessandro Schöpf. Coach Viktor Skripnik sieht eine kleine Chance auf einen Einsatz seines Spielmachers. "Ich habe die Hoffnung, dass Junuzovic zum Start wieder dabei sein wird", erklärte der Ukrainer. Der Österreicher hatte sich im Spiel gegen Stuttgart eine Sprengung des rechten Schultereckgelenks zugezogen, eine Operation war nicht nötig.

"Ich bin körperlich gut drauf, aber ich spüre dennoch leichte Schmerzen", gibt der Nationalspieler zu. "Der nächste Schritt ist das Mannschaftstraining, dann sehe ich, wie es mir in den Zweikämpfen geht. Aber wenigstens denke ich in den Aktionen nicht über die Verletzung nach, das ist ein gutes Zeichen." Am Freitag trifft Junuzovic in der Türkei auf alte Bekannte aus seinen Wiener Tagen: Bremen testet zum Ausklang des Trainingslagers gegen die Wiener Austria. "Ich freue mich schon sehr darauf, auch wenn nur noch wenige Spieler von damals dabei sind."

Positionierung

Der Mittelfeldmotor, lange Zeit Spielgestalter bei Bremen, geriet im Laufe des Herbstes ins Stocken, nicht zuletzt, weil ihn Trainer Skripnik nur selten auf seiner Lieblingsposition aufstellte.

Der Werder-Bremen-Coach stellte nun in der Vorbereitung auf eine Rauten-Formation im Mittelfeld um, weshalb für Zlatko Junuzovic darin künftig Platz auf der offensivsten Position wäre. "Es ist ja bekannt, dass ich mich dort am wohlsten fühle."