Sport/Fußball

Innsbruck trennt sich von Trainer Kogler

Es kam, wie es kommen musste. Vielleicht reagierte Walter Kogler auf seine Dienstfreistellung als Trainer von Wacker Innsbruck auch deshalb dermaßen gefasst. "Ich würde lügen, wenn mich diese Entscheidung überrascht hätte", erklärt der 44-Jährige, "ich konnte die Zeichen in den letzten Wochen ja deuten." Die Fans hatten seit Saison­beginn schon gegen den Coach mit Schmährufen und Spruchbändern (W.K., du Pfeife) mobilgemacht, zuletzt forderten sogar Sponsoren die Klubführung zum Handeln auf.

Bereits vor 40 Tagen hatte der Klub-Vorstand erstmals über Kogler abgestimmt, damals war das Votum noch knapp für den Trainer ausgegangen (3:2). Bei der Krisensitzung der Funktionäre am Mittwoch war das Resultat eindeutig: Die bedrohliche Tabellensituation – Schlusslicht Wacker liegt bereits vier Zähler hinter Wiener Neustadt – und die aktuelle Niederlagenserie (sieben in Folge) ließen Obmann Kaspar Plattner die Reißleine ziehen.

"Die Trennung ist nötig", sagt Plattner, der vor wenigen Wochen noch erklärt hatte, mit Kogler die Saison beenden zu wollen. Nun ist der Kärntner, der 2010 die Innsbrucker zurück in die oberste Spielklasse geführt hatte, der erste Bundesliga-Trainer, der in dieser Saison entlassen wurde. Vorerst wird Werner Löberbauer, Coach der Amateurmannschaft, das Training leiten. Allerdings soll schon in den nächsten Tagen ein neuer Cheftrainer präsentiert werden.

Zweite Chance

Der Topfavorit und erklärte Wunschkandidat ist ein alter Bekannter: Michael Streiter, mit 405 Einsätzen der Rekordspieler des Vereins und aktuell Coach von Zweitliga-Aufsteiger Horn, war schon in der Saison 2002/’03 Trainer der Tiroler und dabei der Liebling der Fans. "Natürlich würde mich dieser Job extrem reizen. Mein Herz schlägt für Wacker", meint Streiter, der sich am Donnerstag zu Verhandlungen mit Obmann Plattner trifft. "Ich traue mir zu, in Innsbruck wieder ein Feuer zu entfachen."

Neben Streiter gibt es mit Roland Kirchler noch einen zweiten namhaften Kandidaten für das Traineramt in Innsbruck. Sein Nachteil: Im Gegensatz zu Streiter verfügt der Coach von Wattens noch über keinerlei Bundesliga-Erfahrung.

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