Sport/Fußball

Im Clinch mit "Möchtegern-Ösi" Harnik

Fußball ist weder Halma noch ein Kindergeburtstag und Fanta wird bekanntlich auch nicht getrunken. Mitunter werden allerdings die Grenzen der "gesunden Härte" schon ein ganzes Stück überschritten. Beim 2:1-Sieg Dortmunds über Stuttgart zum Beispiel.

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Risswunden, Prellungen und ein Nasenbeinbruch erwarteten BVB-Trainer Jürgen Klopp nach Abpfiff in der Kabine. "Es war ständig so wahnsinnig intensiv, dass es mir einfach zu viel war und ich irgendwann Angst hatte, dass noch mehr passiert", kommentierte Klopp die rustikale Gangart des VfB. "Das passiert mir beim Fußball nicht allzu oft, aber heute war es so."

Das traurige Gesicht des Dortmunder Gastspiels in der Geburtsstadt von Klopp war Marcel Schmelzer. Blutüberströmt musste der Linksverteidiger in der 24. Minute ausgewechselt werden. Martin Harnik hatte den 25-Jährigen unglücklich am Kopf getroffen und ihm dadurch die Nase gebrochen. "So unfair spielt man keinen Fußball - da hört dann der Männersport auf", ärgerte sich Torhüter Roman Weidenfeller.

"Endlich sagt einer die Wahrheit"

Weidenfeller geriet nach Spielschluss auch mit dem österreichischen Teamstürmer Martin Harnik aneinander: Beim Gang in die Kabine wurde Weidenfeller von einen Stuttgarter Fan unter anderem als partnerlos Coitierender und "Möchtegern-Nationalspieler" beschimpft. Eine Aussage auf die Harnik laut Bild mit einem süffisanten "Endlich sagt mal einer die Wahrheit" reagiert haben soll.

Das will Harnik allerdings so nicht stehen lassen: "Er sollte schon bei der Wahrheit bleiben und sich auch an die Situation nach Abpfiff erinnern, als er erst die Stuttgarter Bank und mich dann als 'Möchtegern-Ösi' beschimpft hat." Weidenfeller meinte dazu nur: "Es gibt eben gute und schlechte Verlierer…“

Gesichtsmaske

Harnik-Opfer Schmelzer will am Mittwoch im ausverkauften Rosaleda-Stadion (29.000 Zuschauer) mit Gesichtsmaske spielen. „Wir sind fit für Málaga“, versichert Dortmunds Mittelfeldspieler Nuri Sahin, obwohl neben Schmelzer auch Piszczek, Bender und Großkreutz die Nachwehen des Stuttgart-Spiels (Endstand 2:1 für Dortmund) spüren.

Von einem „Traumlos“, wie Málaga zunächst bezeichnet wurde, will im Dortmunder Lager mittlerweile niemand mehr reden, zumal dem spanischen Außenseiter in den bisherigen zwölf Europacup-Heimspielen der Klubgeschichte neun Mal ein „zu Null“ gelang.

Darüber hinaus verfügt Champions-League-Debütant Málaga mit Roque Santa Cruz, Saviola, Baptista oder Joaquin über namhafte Offensivkräfte. Auch ihnen blieb der arabische Klubbesitzer die Gagen schuldig. Für die nächste Europacup-Saison ist Malaga deshalb von der UEFA bereits gesperrt.

Hinweise, was ein "Möchtegern Ösi" sein soll, nimmt die Redaktion dankend entgegen.

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